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Internetadressen, die auf .apple oder .zermatt enden? Ab 2012 soll das möglich sein. Internationale Internetregulierer haben grünes Licht gegeben für spezielle Domain-Endungen etwa für Firmen, Orte und Marken.
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Die internationale Organisation zur Verwaltung von Internetdomains (ICANN) hat die Zulassung spezieller Endungen für Internetadressen von Firmen beschlossen. Einem entsprechenden Vorschlag stimmte die ICANN in Singapur mit grosser Mehrheit zu.
Firmen und andere Organisationen müssen sich damit nicht länger mit bisherigen Endungen wie .com, .net oder .org begnügen. So könnte der Autohersteller BMW zum Beispiel die Endung .bmw wählen. Beobachter rechnen damit, dass vor allem Grosskonzerne bald von der Änderung Gebrauch machen.
Wie das Schweizerische Bundesamt für Kommunikation mitteilte, können Bewerbungen ab dem 12. Januar 2012 eingereicht werden. Dann seien thematische (.hotel, .bank), geografische (.schweiz, .romandie) oder Marken-Endungen denkbar. Damit gehören Adressen wie spenden.unicef womöglich bald zum Alltag im Internet.
Das deutsche Domain-Register-Unternehmen United Domains AG teilte mit, in den letzten drei Monaten seien dort bereits rund 180'000 unverbindliche Vorbestellungen für solche Domains eingegangen. Verbindlich machen könnten Interessierte ihre Vorreservierungen jedoch erst, wenn die Vergabestellen die genauen Bedingungen festgelegt hätten.
«Das wird eine komplexe Aufgabe»
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Die ICANN setzte sich mit ihrer Entscheidung über Befürchtungen hinweg, die neuen Domains als Ersatz für die bisherige allgemeine Firmenendung .com könnten das System der Namensgebung im Internet durcheinander bringen. «Die verwirrende Anfangsphase wird kurz sein», sagte ICANN-Vorstandmitglied Sebastian Bachollet.
«Das ist die umfangreichste Änderung bei den Domainnamen seit der Einführung von .com vor 26 Jahren», kommentierte Theo Hnarakis, Chef eines Internetdienstleisters im US-Bundesstaat Kalifornien.
Nach Ansicht von Hnarakis könnten gerade grosse Unternehmen mit einem besonderen Interesse an der Kundenbindung «Wettbewerbsvorteile» aus den neuen Internetadressen ziehen.
Zugleich warnte er, dass die Vergabe der Domains nicht so einfach gestaltet werden solle wie die Registrierung einer .com-Endung. «Das wird eine komplexe Aufgabe, die Nachdenken und Investitionen erfordert», sagte Hnarakis. Den Konzernen riet er, gewünschte Registrierungen umgehend in Angriff zu nehmen.
(tno/cms/sda)
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