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Finanzaufsicht: «Schwachstellen»

Die amerikanische SEC und die britische FSA knöpfen sich ­Investmentbanken vor – wegen Korruptionsverdachts.

Leo Müller

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Die Untersuchungen kündigten sich ­geräuschlos an, mit ein paar Fragen. Im Januar 2011 erkundigte sich die US-Börsenaufsicht SEC bei zehn Investmentbanken und Private-Equity-Fonds, darunter Citibank und Blackstone Group, nach den Beziehungen, die Investment Banker mit Managern von Staatsfonds pflegen.

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Dies war der Auftakt einer gross angelegten Untersuchung bei den Investmentbanken wegen des Verdachts auf Kor­ruptionsdelikte. Es geht um geldwerte Leistungen an die Fondsmanager. Denn diese könnten als Bestechung gewertet werden, weil die Mitarbeiter der Staatsfonds rechtlich als Beamte gelten.

Die Banken sollten gewarnt sein und ihre Geschäfte prüfen: Die SEC hat eine eigene Anti-Korruptions-Gruppe aufgebaut. Im Fokus stehen vor allem Institute, die in den Krisenjahren Staatsfonds als rettende Aktionäre gerufen haben. Credit Suisse und UBS wollen sich zu der Untersuchung nicht äussern. Compliance-­Experten gehen davon aus, dass die UBS nicht betroffen ist.

Noch unterschätzen die Banken vielfach die verschärften Anti-Korruptions-Regeln. So muss die britische Finanzaufsicht FSA nicht einmal konkrete Delikte beweisen, um einzuschreiten. Sie darf bereits tätig werden, wenn Kontroll­mechanismen versagen. «Die meisten Firmen haben die Regeln nicht korrekt ­umgesetzt», urteilt die FSA in einem neuen Bericht, «ihr Verständnis für Korruption ist sehr begrenzt.» Die FSA spricht von «erheblichen Schwachstellen». 

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