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Die deutsche Tochter von Galaxus wächst stark. Aber auch die Verluste schiessen in die Höhe.
Immer mehr Päckli, aber auch immer mehr Verluste: Galaxus muss sich den angestrebten Markterfolg in Deutschland teuer erkaufen.
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Wie erfolgreich agiert die Migros-Tochter Galaxus auf ihrem Deutschland-Feldzug? Das hängt stark davon ab, auf welche Daten man sich konzentrieren will. Auf der positiven Seite fällt auf, dass sich Galaxus.de bezüglich Reichweite, Umsatz und Stellenwert in Deutschland stark verbessert.
Im aktuellen Ranking der hundert grössten B2C-Onlineshops in Deutschland, erstellt vom Kölner EHI Retail Institute, liegt Galaxus.de nun gemäss EHI mit einem Umsatz von 372,3 Millionen Euro auf Rang 30. Im Jahr 2023 noch rangierten die Schweizer auf Position 65, 2024 reichte es für Platz 46; mit der aktuellen Position auf Rang 30 ist man im ersten Drittel der Top 100 angekommen. Ebenfalls bemerkenswert: Galaxus.de wächst stärker als der Markt, was man beim Unternehmen selbst auf das vergrösserte Sortiment, steigende Bekanntheit und Beliebtheit zurückführt.
Einen etwas vertiefteren Eindruck erhält man, wenn man sich den jüngsten Geschäftsbericht der Galaxus Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr 2024 anschaut, der kürzlich erschienen ist. Hier wird ersichtlich, wie teuer sich die Migros-Tochter den angestrebten Erfolg in Deutschland erkauft. Zwar sind 2024 erstmals geringere Verluste als im Vorjahr entstanden, doch das Minus fiel auch 2024 wieder happig aus: 55,99 Millionen Euro.
Seit dem Markteintritt 2018 haben sich die Verluste kumuliert nun auf über 200 Millionen Euro angehäuft, wie im Geschäftsbericht detailliert erläutert wird: «Zum 31. Dezember 2024 wird ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 204,5 Millionen Euro ausgewiesen.» Das Unternehmen selber begründet das so: «Diese Anfangsverluste sind bewusst in Kauf genommen: Sie ermöglichen es, schnell eine kritische Unternehmensgrösse zu erreichen, Skaleneffekte zu realisieren und dadurch langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu operieren.»
Die Galaxus-Firmenmutter Migros unterstützt den weiteren Ausbau. Im Herbst 2024, mitten im grössten Abbauprogramm der Unternehmensgeschichte, gab der orange Riese bekannt, dass die Galaxus-Auslandexpansion bis 2029 finanziell gesichert sei. Den Ausbau treibt das Unternehmen, geführt von Florian Teuteberg, voran.
Im süddeutschen Neuenburg wurde dieser Tage ein neues Logistikzentrum eröffnet, was Volumen und Umsätze steigern dürfte. Zusätzliche Länder sollen jedoch nicht mehr ans Netz genommen werden, heisst es im Geschäftsbericht etwas holprig, aber deutlich: «Weitere Länder als die, in welchen es bereits Plattformen der Galaxus Deutschland GmbH gibt, sind vorerst nicht geplant.»
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