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Uhrenmarke gründet Firma Quantum

Rolex plant eine revolutionäre Atomuhr

Die Luxusmarke will die präzisesten Uhren der Welt bauen. Das könnte Kunst der Zeitmessung auf eine völlig neue Stufe hieven.

Marcel Speiser Handelszeitung

<p>Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour will mit Rolex Quantum die genauesten Atomuhren der Welt bauen.</p>

Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour will mit Rolex Quantum die genauesten Atomuhren der Welt bauen.

ZVG

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Rolex, die grösste Uhrenmarke der Welt, hat in Neuenburg eine neue Firma gegründet: Rolex Quantum. An der Spitze des Unternehmens: Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour höchstpersönlich. Das unterstreicht, wie wichtig Rolex die Neugründung ist.

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Hinter Rolex Quantum verbringt sich quasi das Atomprogramm von Rolex. Es ist für die Sicherheit der Welt zwar völlig harmlos, könnte die Kunst der Zeitmessung aber auf eine völlig neue Stufe hieven. Und für die Wissenschaft ist Rolex Quantum potenziell Game-changing.

Eine Sekunde in 750'000'000'000'000'000 Teile zerlegen

Das Ziel der Firma ist es, neuartige Atomuhren herzustellen und zu vermarkten. Die Rolex Atomuhren sollen hundertmal genauer sein als bisherige Atomuhren. Rolex will in der Lage sein, eine einzelne Sekunde in 750 Billiarden winzige Zeiteinheiten zu zerlegen. In Zahlen: 750'000'000'000'000'000.

Gelingt das Vorhaben, wäre es – nomen est omen – ein Quantensprung in der Zeitmessung. Und nicht im Entferntesten vergleichbar mit der Genauigkeit, welche die hochpräzisen mechanischen Armbanduhren von Rolex selbst hinbekommen: plus/minus 2 Sekunden pro Tag, ein marktführender Wert.

<p>Hier wird Rolex Quantum arbeiten: Areal des historischen Observatoriums in Neuenburg.</p>

Hier wird Rolex Quantum arbeiten: Areal des historischen Observatoriums in Neuenburg.

Ennio Bettinelli
<p>Hier wird Rolex Quantum arbeiten: Areal des historischen Observatoriums in Neuenburg.</p>

Hier wird Rolex Quantum arbeiten: Areal des historischen Observatoriums in Neuenburg.

Ennio Bettinelli

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Das CSEM ist bei Rolex Quantum an Bord

Mit an Bord bei Rolex Quantum ist das Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM). Es ist eng verzahnt mit der Schweizer Uhrenindustrie, den beiden technischen Hochschulen des Bundes sowie der hiesigen Präzisionstechnologiebranche.

Das CSEM hat sich unter anderem in der Quantenphysik einen Namen gemacht. An einem Vorläufer des Zentrums wurde einst das weltweit erste Quarzuhrwerk für Armbanduhren erfunden, am CSEM selbst die optische Technologie für Computermäuse. Das Zentrum wird zu 40 Prozent vom Bund und von den Kantonen finanziert und versteht sich als Non-Profit-Innovationszentrum.

Marcel Speiser

Die teure Obsession mit der Präzision

Rolex will mit Rolex Quantum die genauesten Atomuhren der Welt bauen. Das spricht Bände – für die ganze Branche.

Eine neue Ära der hochpräzisen Zeitmessung

Rolex Quantum hat durchaus kommerzielle Ziele – auch wenn die Atomuhren nicht am Handgelenk von Science-Fiction-Fans ticken sollen, sondern explizit wissenschaftlichen Zwecken und industriellen Anwendungen dienen. Sie könnten etwa die Systeme zur Satellitennavigation verbessern, die Telekommunikation erleichtern und – logisch – die internationalen Zeitmessstandards auf ein neues Level hieven.

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Schon heute ist geplant, dereinst die Zusammenarbeit mit dem Bureau International des Poids et Mesures zu suchen. Es ist zuständig für die exakte Bestimmung der UTC, der Universal Coordinated Time.

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