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Eine österreichische Online-Plattform macht Plätze direkt am See buchbar. Bald soll Seegrundstück-Sharing auch in der Schweiz funktionieren.
Andreas Güntert
Seegrundstück mit Holzterrasse und Wintergarten am Mondsee im Salzkammergut: eines der Objekte der österreichischen Sharing-Plattform Platz am See.
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Kaum etwas ist in der hiesigen Welt der Immobilien so rar und kostspielig, so begehrt und prestigeträchtig wie ein Grundstück, das direkt am See liegt. Für die meisten Menschen sind und bleiben solche Immobilien-Preziosen auf ewige Zeiten unerreichbar, weil zu teuer. Viel zu teuer.
Hier kommt der österreichische Jungunternehmer Julian Horngacher ins Spiel. Sein Start-up Platz am See macht Privatgrundstücke an jenen Tagen nutz- und mietbar, an denen sie leer stehen. Mit seinem Airbnb für Seegrundstücke ist Horngacher im Salzkammergut gestartet, aktuell sind knapp 40 Plätze buchbar.
Die Idee, erzählt der Gründer der Sharing-Plattform, sei während eines Urlaubs mit Freunden in Zell am See entstanden – mitten in der Corona-Zeit: «Als wir ins Strandbad wollten, war es völlig überfüllt. Auf dem Weg zum nächsten Strandbad fuhren wir an vielen leerstehenden Seegrundstücken vorbei. Da kam uns im Auto der Gedanke: Wie genial wäre es, wenn man genau so ein Grundstück für diesen einen Tag mieten könnte?»
Damit war die Idee für das Start-up «Platz am See» geboren. Heute geht es dem Unternehmer genau darum: Privatgrundstücke an den Tagen nutzbar zu machen, an denen sie ohnehin leer stehen – so einfach, flexibel und sinnvoll wie möglich.
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Das Geschäftsmodell des Salzburger Unternehmens funktioniert ähnlich wie die bekannten Online-Apartment-Börsen. Horngachers Portal fotografiert und zeigt die Objekte, kümmert sich um Buchung und Zahlung – und im Fall einer Vermietung fällt für den Immobilienbesitzer eine Provision im «niedrigen zweistelligen Prozentbereich» an.
Wie teuer ein Tag oder ein Abend auf einem solchen Grundstück ist, hängt stark von der Qualität und der Exklusivität des Angebots ab, sagt der Seegrundstück-Unternehmer: «Die Preise beginnen derzeit bei 58 Euro pro Tag und reichen je nach Lage, Ausstattung und Grösse bis zu 2800 Euro.» Im Durchschnitt seien es aktuell etwa 160 Euro. Die exklusivste Lage befinde sich derzeit am Wörthersee in Velden, direkt unterhalb des Casinos.
Jetzt plant der österreichische Seeplatz-Traumerfüller den Schweizer Markteintritt: «Gerade in der Schweiz sehen wir enormes Potenzial, Seegrundstücke sinnvoll zu aktivieren, ohne Aufwand für die Eigentümer», sagt Horngacher. Aktuell, verrät der Jungunternehmer, stehe man in Gesprächen mit Eigentümern am Bodensee.
Das Thema der kurzzeitig mietbaren Seegrundstücke müsse nicht nur auf eine Saison beschränkt sein, sagt Horngacher. Zwar liege der Fokus aktuell auf der wärmeren Jahreszeit, «aber wir entwickeln unser Angebot laufend weiter. Momentan testen wir Winterformate wie private Saunaplätze oder Feuerstellen mit Blick auf den See.»
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Die härteste Knacknuss sei es, genügend Vermieter zu finden, sagt der Jungunternehmer: «Unsere grösste Herausforderung ist es, die Idee sichtbar zu machen – besonders bei Grundstückseigentümern.» Auf Mieterseite sei das Interesse sehr hoch, aber beim Angebot müsse man noch zulegen: «Jetzt geht es darum, potenzielle Vermieterinnen und Vermieter – vor allem auch in der Schweiz – zu erreichen und ihnen zu zeigen, wie einfach, sicher und lohnend es ist, mit uns zusammenzuarbeiten.»
Die Challenge dürfte auch so begründet sein: Wer genügend Geld hat (oder genügend Erb-Glück hatte), überhaupt an ein Seegrundstück zu kommen, sieht und spürt möglicherweise keine grosse wirtschaftliche Notwendigkeit, sein rares Gut zu vermieten. Deshalb dürften potenzielle Vermieterinnen und Vermieter wohl noch zurückhaltend sein.
Auf der Schweizer Mieterseite hingegen hat man weniger Probleme, sagt Platz-am-See-Gründer Julian Horngacher: «Wir verzeichnen eine stetig wachsende Nachfrage aus der Schweiz, vor allem für den Wolfgangsee und den Attersee.»
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