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Credit Suisse: Feine Adresse

Kinder von Chinas Premiers arbeiteten bei der Schweizer Grossbank in Peking und New York.

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Am Ende seiner Amtszeit hat Chinas Premier Wen Jiabao sein sanftes Lächeln verloren. Enthüllungen der «New York Times» über die Geldgier seiner Verwandtschaft – sie hält angeblich Vermögenswerte über insgesamt 2,6 Milliarden Dollar – haben ihm schwer zugesetzt.

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Nun soll eine Untersuchungskommission den vielfältigen Beteiligungen von Wens Familie nachgehen. Treibende Kraft der wirtschaftlichen Aktivitäten sind Wens Frau Zhang Beili. Überaus vertraut mit den Prinzipien des Kapitalismus ist auch Wen Ruchun. Die Tochter des bis zum 18. Jahrestag der Kommunistischen Partei mächtigsten Mannes Chinas hat eine Schweizer Connection: Sie arbei­tete bei der Credit Suisse in Peking. Die Anstellung soll gemäss «China Times» ein Jahr gedauert haben. Heute ist Wen Ruchun an der Diamantenfirma Gallop beteiligt.

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Zuvor hatte schon ein anderer aus Chinas Plutokratie im CS-Konzern angeheuert: Levin Zhu, Sohn von Ex-Premier Zhu Rongji (1998 bis 2003). Er arbeitete für die Credit Suisse First Boston (CSFB) in New York. 1996 schloss Zhu an der DePaul University in Chicago ein Studium in Accounting ab. Dann heuerte er bei CSFB an, wo er bis 1998 blieb. Er absolvierte einen MBA an der International Bankers School der CSFB.

Als sein Vater Premier wurde, wechselte er zur China Inter­national Capital Corporation (CICC), wo er zum Präsidenten aufstieg. CICC ist die einflussreichste Investmentbank Chinas, zuständig für Mega-Börsengänge wie jenen von China Mobile. Zum CICC-Aktionariat gehören neben China auch der Singapur-Staatsfonds GIC (UBS-Grossaktionär), die Texas Pacific Group und Kohlberg Kravis Roberts. Zhu besucht regel­mässig das WEF in Davos. 

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