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Der Stiftungsrat hat den Streit mit Gründer Schwab beigelegt. Doch Ruhe kehrt beim WEF damit noch nicht ein.
Gründer Klaus Schwab scheidet definitiv aus dem WEF aus. Wer folgt ihm nach?
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So ganz ohne Nebengeräusche lief die Aufarbeitung der Vorwürfe an die Adresse von WEF-Gründer Klaus Schwab nicht ab. Der Stiftungsrat stellte Schwab zwar einen Persilschein aus, die Untersuchung der Homburger-Anwälte habe kein «materielles Fehlverhalten» zutage gefördert.
Interimspräsident Peter Brabeck war damit nicht einverstanden und trat per sofort von allen WEF-Ämtern zurück. Er wollte eine härtere Linie gegen Schwab fahren, doch der Stiftungsrat folgte ihm in dieser Frage nicht, ist zu hören. Interessant ist nun, wie es weitergeht: Denn der Stiftungsrat installierte erneut eine Interimsspitze mit Blackrock-Gründer Larry Fink und dem Roche-Erben André Hoffmann. Letzterer soll die Verbundenheit des WEF mit der Schweiz garantieren.
Doch auch Philipp Hildebrand wurde vor kurzem in den Stiftungsrat nominiert, um die Swissness an der WEF-Spitze zu stärken. Bei der Besetzung der Topetage des Stiftungsrats ging Hildebrand nun leer aus. Wie zu hören ist, wollte er den Posten nicht, und schon gar nicht ad interim. Zudem gab es dem Vernehmen nach auch Zweifel im Stiftungsrat. Also musste Hoffmann ran, der sonst kaum das Rampenlicht sucht.
Bleibt nun die Frage, wer das WEF dauerhaft führen soll. Wie aus WEF-Kreisen verlautet, gibt es im Stiftungsrat offenbar weiter die Hoffnung, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Job machen werde. Allerdings hatte Schwab sie mit unbedachten Äusserungen in arge Nöte gebracht, als er gegenüber Medien erklärte, Lagarde habe ernsthaft erwogen, ihr EZB-Mandat abzukürzen, um ihm nachzufolgen – was die Französin postwendend dementieren liess. Ihre Amtszeit in Frankfurt dauert noch eine ganze Weile und endet erst im Oktober 2027.
Sollte Lagarde auch danach nicht wollen, hat das WEF ein Führungsproblem. Der Stiftungsrat dürfte daher bald mit Sondierungen beginnen, wer dauerhaft auf Schwab als Präsident des Stiftungsrat folgen könnte. Der Sturm beim WEF hat sich gelegt, doch Ruhe wird am Stiftungssitz im edlen Cologny am Genfersee so schnell nicht einkehren.
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