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Aussenwerbung

Ausweitung des Sende­gebiets

Digital Out of Home heisst das neue Zauberwort. Und so schiessen ­Werbebildschirme wie Pilze aus dem Boden.

Florence Vuichard

Florence Vuichard

Aussenwerbung

Neue schöne Bildschirmwelt: An Bahnhöfen und in Bussen werden Pendler heute von einer Vielzahl an Bildschirmen begrüsst.

Keystone / Bruno Eberli

Alles fing mit der Marzili-Bahn in Bern an, der wohl kürzesten Kleinbahn der Schweiz, die das Quartier an der Aare mit der Bundeshausterrasse verbindet: Hier konnten die beiden Jungunternehmer Yves Kilchenmann und Olivier Chuard 2008 ihren ersten Doppelbildschirm aufstellen. Gut zehn Jahre später bespielen sie mit ihrer Werbevermarktungsfirma Livesystems rund 7300 Bildschirme mit Werbung, dienlichen Sachinformationen und News. Verteilt über die ganze Schweiz an 3700 Standorten – in Bussen, Zügen und Trams, an Tankstellen. Und immer öfter im öffentlichen Raum.

Was vor zehn Jahren einfach ein Bildschirm in einem Wartehäuschen einer Drahtseilbahn war, heisst heute «Digital Out of Home» und gilt als das neue Heilsversprechen der Werbevermarkter. Nirgends sind die Wachstumszahlen so vielversprechend. Während hierzulande die Umsätze beim analogen Plakat stagnieren respektive leicht abnehmen, schnellen sie bei der digitalen Version in die Höhe. Auch die Beratungsfirma PwC rechnet in ihrem neusten Swiss Entertainment & Media Outlook mit jährlichen Steigerungen im zweistelligen Bereich (siehe Grafik «Dynamischer Digitalbereich» unten). Im laufenden Jahr dürfte dank den nationalen Wahlen ein neuer Spitzenwert erreicht werden.

Einfacher und Flexibler

Wie die traditionelle Plakatversion profitiert Digital Out of Home dank wachsender Pendlerströme und grundsätzlich steigender Mobilität von einer zunehmenden Reichweite. Weiterer Pluspunkt der Aussenwerbung: Sie lässt sich, anders als die Online-Konkurrenz, nicht mittels Adblockern wegdrücken. Das Plakat, «das letzte wirksame Massenmedium», wie es bei APG heisst, wird nie ganz verschwinden. Dennoch wird der Aussenwerbemarkt rasant digitalisiert – vor allem in Bahnhöfen, im öffentlichen Verkehr, in Shoppingcentern oder belebten Begegnungszonen in den Innenstädten.

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