Guten Tag,
Die Suunto S7 verspricht, das Beste aus der Welt von Sportuhren und Smartwatches zusammenzubringen. Das gelingt nur zum Teil.
Marc Kowalsky
Die Suunto S7 im Crashtest: Kann was eine Smartwach können muss, doch wesentliche Fitnessfunktionen fehlen.
Illustration: Felice Bruno für BILANZWerbung
Wollte man eine intelligente Uhr für den Alltag, hatte man bis anhin zwei Möglichkeiten: Entweder man entschied sich für eine Smartwatch wie die Apple Watch oder die Samsung Gear. Dann hatte man einen Computer mit tausend Features am Handgelenk und positionierte sich als Nerd. Oder man entschied sich für eine Sportuhr. Dann hatte man einen Fitnesstracker mit tausend Messfunktionen am Handgelenk und positionierte sich als Sportler. Eine Uhr, die all die Features sowohl einer Sportuhr als auch einer Smartwatch bietet, gab es bisher nicht.
Diese Lücke füllt nun Suunto mit der S7. Der smarte Teil basiert auf Wear OS von Google, das die grundlegenden Funktionen einer Smartwatch wie Apps, E-Mails, Navigation, Sprachassistent, bargeldloses Zahlen etc. bietet. Den sportlichen Teil steuert Suunto selber bei: Über 70 Aktivitäten werden unterstützt – Kettleball, Cheerleading, Paragliding anyone?
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Unverständlich aber, dass Suunto gegenüber ihren anderen Modellen den Funktionsumfang hier künstlich einschränkt: So kann man die Herzzonen oder angezeigten Parameter für die verschiedenen Sportarten nicht selbst konfigurieren. Ein Brustgurt lässt sich auch nicht verbinden. So ist man bei der Herzfrequenzmessung auf den Handgelenksensor angewiesen, der immer etwas ungenau ist.
Wenigstens liefert die S7 für den Puls nicht die Fantasiewerte anderer Uhren, nach denen ich längst tot sein müsste. Warum Suunto das eigene Webinterface Movescount nicht mehr unterstützt, verstehe ich nicht. Aktivitäten lassen sich jetzt nur noch per App einsehen und gar nicht mehr editieren.
Ein Stockwerkszähler fehlt ebenso wie ein Schlaftracker, der wäre aber wegen der Batterielaufzeit von rund 30 Stunden (ohne GPS) auch nicht sinnvoll.
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Suunto S7: Sieht wertig aus, fühlt sich aber mit nur 70 Gramm Gewicht und dünnem Kautschukband nicht so an.
PDSuunto S7: Sieht wertig aus, fühlt sich aber mit nur 70 Gramm Gewicht und dünnem Kautschukband nicht so an.
PDGut gefallen haben mir die Offline-Karten: Sie erlauben die Orientierung per GPS im Gelände ohne Smartphone. Besonders clever – gerade in Zeiten des Social Distancing – sind dabei die Heatmaps: Sie zeigen, auf welchen Velo- oder Laufstrecken gerade wie viel los ist.
Die S7 gibts in fünf Farben. Mein Testgerät in Graphite Copper sieht wertig aus, fühlt sich aber mit nur 70 Gramm Gewicht und dünnem Kautschukband nicht so an. Das kratzfeste Display ist etwas klobig, lässt sich aber auch in der Sonne gut ablesen. Der dicke schwarze Rand zwischen Display und Lünette lässt aber viel Platz ungenutzt.
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Fazit: Die S7 kann, was eine Smartwatch können muss. Ambitionierte Sportler werden jedoch von den Fitnessfunktionen etwas enttäuscht sein.
Info: www.suunto.com/de-ch
Preis: 529 Franken
Bewertung: ★★★☆☆
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZMarc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
Felice Bruno für BILANZWerbung
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