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Der oberste Banker des Landes gibt sein Politik-Debüt. Marcel Rohner beginnt mit einer Kandidatur für den Aarauer Einwohnerrat.
Joschka Schaffner
Ex-UBS-Chef Marcel Rohner will in die Politik.
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Marcel Rohner (61), ehemaliger UBS-Chef, will in die Politik – und fängt dabei im Kleinen an: Der Banker strebt zuerst einmal einen Sitz im Aarauer Stadtparlament an. Wie die FDP Aarau am Sonntag mitteilt, wird Rohner für die Wahlen am 30. November auf ihrer Liste antreten.
Auch der «Tages-Anzeiger» berichtete bereits über Rohners Bestrebungen, in den Aarauer Einwohnerrat einzuziehen. Rohner blickt auf eine dreissigjährige Karriere im Finanzsektor zurück. Nach seiner Promotion in Volkswirtschaft an der Universität Zürich 1992 begann er seine Laufbahn beim Schweizerischen Bankverein. Ab 1998 übernahm er verschiedene Führungspositionen bei der UBS und wurde 2007 im Alter von 42 Jahren zum CEO ernannt.
Während der Finanzkrise 2008 geriet Rohner in die Kritik, als die UBS beschuldigt wurde, amerikanischen Kunden bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Politiker aus verschiedenen Parteien forderten damals den Rücktritt der UBS-Führung. Nach 18 turbulenten Monaten trat Rohner Ende Februar 2009 dann auch als UBS-Chef zurück.
Seit 2018 ist Rohner im Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankiervereinigung tätig, 2021 wurde er deren Präsident. Zudem ist er seit vier Jahren Vizepräsident von Economiesuisse.
Warum will Rohner also nun plötzlich in die kommunale Politik? Auf die Frage nach seiner Motivation für die Kandidatur erklärt Rohner dem «Tages-Anzeiger» bloss, dass er halt in Aarau verwurzelt sei. «Mit meiner langjährigen Erfahrung aus der Wirtschaft möchte ich mich für eine starke Standortförderung einsetzen und ganz allgemein einen Beitrag zum Wohl der Bevölkerung leisten», so der Banker.
Sollte Rohner in den Einwohnerrat gewählt werden, wird er sich mit lokalen Finanzthemen auseinandersetzen müssen, die sich deutlich von seinen bisherigen Aufgaben unterscheiden. Eine kürzliche Anfrage seiner Partei an die Stadtregierung betraf beispielsweise die Finanzierung des städtischen Weihnachtsmarkts.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.
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