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Ivan Glasenberg holt Expertise von M-Way für seine Velokleidermarke

Der ehemalige Glencore-Chef ist an der Kleidermarke Q36.5 beteiligt. Mit Frank Aeschbacher holt er einen Branchenexperten ins Team.

Tina Fischer

<p>Tom Pidcock im Q36.5-Dress am Giro d’Italia, wo er auf dem für seine Verhältnisse katastrophalen 16. Rang landete.</p>

Tom Pidcock im Q36.5-Dress am Giro d’Italia, wo er auf dem für seine Verhältnisse katastrophalen 16. Rang landete.

Getty Images

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Transfers im Velomarkt erinnern an Fussball: viel Aufmerksamkeit, immense Ablösesummen und grosse Hoffnungen auf viele Siege. Bei grossen Teams mit Millionenbudget ist das normal, doch auch kleinere Teams ohne bisherige Erfolge sorgen ab und an für Überraschungen – wie im vergangenen Dezember: Das Radsport-Ausnahmetalent Tom Pidcock, zweifacher Mountainbike-Olympiasieger und Etappensieger an der Tour de France, radelt nun für das junge Team Q36.5.

Wie ist das möglich? Dank potenten Sponsoren: UBS,Breitling, Mercedes-Benz und Scott stehen hinter Q36.5. Die Fäden zieht aber im Hintergrund ein anderer: der ehemalige Glencore-Chef Ivan Glasenberg. Er hält rund 10 Prozent am Rohstoffkonzern, was ihm jährlich Hunderte Millionen Franken an Dividende einbringt und womit er seine Passion finanziert: Nicht nur gehört ihm eine Premium-Rennvelomarke, das Q36.5 Pro Cycling Team fungiert als Aushängeschild für die gleichnamige Hightech-Radbekleidungsmarke – an der Glasenberg seit 2021 beteiligt ist.

<p>Ivan Glasenberg, der ehemalige Chef von Glencore, investiert kräftig in seine Velopassion.</p>

Ivan Glasenberg, der ehemalige Chef von Glencore, investiert kräftig in seine Velopassion.

Stefan Bohrer
<p>Ivan Glasenberg, der ehemalige Chef von Glencore, investiert kräftig in seine Velopassion.</p>

Ivan Glasenberg, der ehemalige Chef von Glencore, investiert kräftig in seine Velopassion.

Stefan Bohrer

Ein neuer Chief Commercial Officer für die Premium-Marke

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Die Marke mit dem sperrigen Namen – das Q steht für das lateinische Wort quaerere («forschen»), und die Bekleidung soll die Körpertemperatur auf 36,5 Grad halten – hat zwar eine zahlungskräftige und treue Fangemeinde. Doch nun will sie skalieren. Dafür holt sich Glasenberg Expertise ins Team: den ehemaligen CEO von M-Way respektive der Swiss E-Mobility-Group (SEMG), Frank Aeschbacher.

Der freut sich auf die neue Herausforderung und nennt sie ein Zurückkommen zu seinen Wurzeln: dem Premiumsegment und der Nähe zur Kundschaft. Beides kennt er von früher. Als Chief Commercial Officer leitete er drei Jahre lang die Geschicke der Schweizer Premium-Radbekleidungsmarke Assos of Switzerland. In bester Erinnerung ist ihm seine Zeit bei der Schweizer Velomarke BMC während des damaligen Engagements von Andy Rihs. Der Unternehmer war zeitlebens ein begeisterter Velofahrer und investierte sein Vermögen aus dem Medizinalgeschäft in sein Herzensprojekt. Diese Parallele, ein vermögender Investor und dessen Velopassion, zieht Aeschbacher nun zu Q36.5.

<p>Frank Aeschbacher arbeitete für die Premium-Marken Assos of Switzerland und BMC, und freut sich nun, wieder für eine Premium-Marke tätig zu sein.</p>

Frank Aeschbacher arbeitete für die Premium-Marken Assos of Switzerland und BMC, und freut sich nun, wieder für eine Premium-Marke tätig zu sein.

Stefan Bohrer
<p>Frank Aeschbacher arbeitete für die Premium-Marken Assos of Switzerland und BMC, und freut sich nun, wieder für eine Premium-Marke tätig zu sein.</p>

Frank Aeschbacher arbeitete für die Premium-Marken Assos of Switzerland und BMC, und freut sich nun, wieder für eine Premium-Marke tätig zu sein.

Stefan Bohrer

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Es rumort im Velomarkt und bei der SEMG

Sein Wechsel kommt indes nicht überraschend. Seit der indische Konzern TVS Motor Group die SEMG im Jahr 2022 für 100 Millionen Dollar übernahm, rumort es. Der Betrag von 100 Millionen scheint aus heutiger Sicht völlig überrissen, doch wer sich ins Jahr 2022 zurückversetzt, erinnert sich an einen hart umkämpften Velomarkt. Die Konsumentinnen rissen den Händlern die Ware aus den Händen; die Nachfrage schien endlos.

Tempi passati. Auch für die indische Gruppe, die nun Konsequenzen zieht. Ein Eintrag im Handelsregister zeigt eine Rochade auf Managementstufe, Aeschbachers Ausscheiden sowie eine Umbenennung des Schweizer Ablegers in TVS E-Bike Company. Auf Anfrage heisst es, die Firma konsolidiere die verschiedenen E-Bike-Engagements der ganzen Gruppe und wolle weltweit expandieren. Den europäischen Markt inklusive der Schweiz mit den M-Way-Filialen – er bringe über 90 Prozent des E-Bike-Umsatzes – werde man normal weiterbewirtschaften und auch weiter darin investieren, trotz rauem Umfeld.

<p>TVS erweckt die Schweizer Marke Cilo, verbunden mit Erinnerungen an hiesige Champions wie Ferdy Kübler, Hugo Koblet und Beat Breu, als E-Bike neu.</p>

TVS erweckt die Schweizer Marke Cilo, verbunden mit Erinnerungen an hiesige Champions wie Ferdy Kübler, Hugo Koblet und Beat Breu, als E-Bike neu.

Skyshot GmbH / Markus Greber
<p>TVS erweckt die Schweizer Marke Cilo, verbunden mit Erinnerungen an hiesige Champions wie Ferdy Kübler, Hugo Koblet und Beat Breu, als E-Bike neu.</p>

TVS erweckt die Schweizer Marke Cilo, verbunden mit Erinnerungen an hiesige Champions wie Ferdy Kübler, Hugo Koblet und Beat Breu, als E-Bike neu.

Skyshot GmbH / Markus Greber

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Eines, um dessen Premiumsegment sich Aeschbacher ab Oktober kümmert. Ab dann muss er Resultate liefern – so wie der Rennradfahrer Pidcock. Zwar konnte das Team dank dem prominenten Zugang am Giro d’Italia starten, doch der Brite endete auf dem – für seine Verhältnisse katastrophalen – 16. Platz. Ein Ergebnis, das auch dem erfolgsverwöhnten Glasenberg nicht gefallen wird. An der spanischen Vuelta im September wird Pidcock deshalb sein Können zur Schau stellen müssen.

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Tina Fischer

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