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Wucherndes Bermuda

Erik Parker steht im Ruf, einer der radikalsten Maler seiner Generation zu sein. Der 1968 in Stuttgart geborene Künstler lebt und arbeitet in New York.

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Seine Werke lassen sich keinem einheitlichen Stil zuordnen. Ihre Bandbreite reicht von graffitiähnlichen Textkompositionen, grellen Porträts und popartigen Stillleben bis hin zu obsessiv illustrierten Grafiken. In der Galerie Patricia Low Contemporary in Gstaad zeigt er in einer Einzelausstellung neue Arbeiten seiner bizarren Stillleben- und Dschungel­Serien, denen seine Kindheitsfaszination für das Bermuda-Dreieck zugrunde liegt. In seinen chaotisch-dynamischen Bildern wuchern exotische, giftig leuchtende Pflanzen.

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Es sind halluzinogene Landschaften, von denen nichts Vertrautes ausgeht. Grelle Graffitis, kombiniert mit psychedelischen Op-Art-Motiven, sind die Antriebsfeder für seine Gemälde, ­deren kompositionelle Rhythmen an ­Matisse erinnern. Etwa die Bilder «Bermuda» und «Double dip», leuchtende tropische Szenen, die von üppigen, giftig wirkenden Pflanzen überwuchert werden. Jedes Detail der Mandala-artigen Musterung ist mit einer kalligraphischen Verzierung versehen und formt sich zu ­einem epischen Ganzen. Mit intensiver bildnerischer Kunstfertigkeit nutzt Erik Parker alle sich ihm bietenden Möglichkeiten zur Übersteigerung. Mit wohlüberlegten Mitteln hebt er Schönheit ins Erhabene empor. Und outet sich mit seiner turbulenten Palette, LSD-Perspektive und Flatscreen-Technik zugleich als ein extremer Verfechter der Malerei. (ba)

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Erik Parker: «Other side of morning and Bermuda», Patricia Low Contemporary, Gstaad, bis 12. Februar.

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