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Das Nobelpreis-Komitee hat Thomas J. Sargent und Christopher A. Sims mit dem diesjährigen Preis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Die Ehrung bleibt damit eine Domäne für Männer und US-Amerikaner.
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Die Schwedische Wissenschaftsakademie in Stockholm hat Christopher A. Sims und Thomas J. Sargent mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Die beiden teilen sich den mit 10 Millionen Kronen (rund 1,3 Millionen Franken) dotierten Preis für ihre empirischen volkswirtschaftlichen Forschungsarbeiten.
Ein Sprecher des Nobelkomitees sagte, die beiden Wissenschaftler hätten Methoden entwickelt, um die praktischen Auswirkungen wirtschaftspolitischer Entscheidungen zu überprüfen. Als Beispiel nannte er Nationalbanken, die aufgrund der Arbeitsergebnisse von Sims und Sargent bessere Prognosen erstellen könnten.
Das Komitee begründete seine Entscheidung damit, dass Sargent und Sims bahnbrechende Forschungsergebnisse bei ihrer empirischen Forschung «zu Ursache und Wirkung in der Makroökonomie» (Volkswirtschaft) erzielt hätten. Der 1942 geborene Sims unterrichtet an der Princeton-Universität in New Jersey. Sargent ist ein Jahr jünger und arbeitet an der New Yorker Universität.
Nur eine Preisträgerin
Sims sagte am Telefon, er freue sich und sei überrascht von der Mitteilung über den Stockholmer Preis. Auf die Frage, wie er seine Hälfte der Dotierung angesichts der derzeitigen Krise auf den Finanzmärkten zu investieren gedenke, sagte er: «Ich werde es wohl eine Weile in Cash behalten und dabei über die Verwendung nachdenken.»
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Seit der ersten Vergabe des Ökonomie-Preises 1969 hat ihn die US-Ökonomin Elinor Ostrom 2009 als einzige Frau neben 68 Männern bekommen. Im vergangenen Jahr wurden Peter A. Diamond und Dale T. Mortensen aus den USA zusammen mit dem Briten Christopher A. Pissarides ausgezeichnet.
Die gewaltige und immer wieder kritisierte Dominanz von Preisträgern aus den Vereinigten Staaten hat sich durch die diesjährige Vergabe weiter verstärkt: Von 69 Preisträgern haben 54 ihre Forschungsarbeit an US-Instituten betrieben.
Preis geht nicht auf Nobel zurück
Der Wirtschafts-Nobelpreis ist auch stark umstritten, weil er im Gegensatz zu den anderen fünf Nobelpreisen (Frieden, Literatur, Medizin, Physik und Chemie) nicht auf das Testament des schwedischen Erfinders und Unternehmers Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht.
Der Preis wurde erst 1968 gestiftet und heisst offiziell «Preis der Reichsbank Schwedens für die ökonomische Wissenschaft zum Andenken an Alfred Nobel».
Die diesjährigen Preisträger erhalten ihre Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag Nobels, zusammen mit den anderen Nobelpreisträgern aus der Hand des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf in Stockholm. Nur der Friedensnobelpreis wird traditionell in Oslo überreicht.
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Die Preisträger der vergangenen 10 Jahre auf einen Blick:
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(tno/vst/sda)
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