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Luxusgüter

Richemont und Swatch wachsen nicht so schnell wie Konkurrenz

Im weltweiten Ranking der 100 grössten Luxusgütergruppen verlieren die Vertreter aus der Schweiz an Boden. Das zeigt ein neues Ranking.

NEW YORK, NY - NOVEMBER 12:  Model Erin Wasson attends The Maison Cartier Celebrates 100th Anniversary Of Their Emblem La Panthere De Cartier! at Skylight Clarkson Sq on November 12, 2014 in New York City.  (Photo by JP Yim/Getty Images)

Cartier gehört zum Mutterkonzern Richemont.

2014 Getty Images

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Im weltweiten Ranking der 100 grössten Luxusgütergruppen verlieren die Vertreter aus der Schweiz an Boden. Richemont und die Swatch Group sind 2017 im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz weniger rasch gewachsen. Sie konnten sich aber in den Top-Ten behaupten.

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An dem im Jahr 2017 erzielten Umsatz gemessen belegt Richemont unverändert den dritten Rang. Die Genfer wuchsen in dem genannten Jahr um 3,1 Prozent auf 12,8 Milliarden US-Dollar, resümiert der Wirtschaftsprüfer Deloitte in seiner jährlich erstellten Studie «Global Powers of Luxury Goods».

Swatch Group fällt auf Rang acht

Unmittelbar hinter Richemont liegt die französische Kering-Gruppe, die mit Marken wie Gucci, Bottega Veneta oder Saint Laurent einen Umsatz von 12,2 Milliarden Dollar erzielt hat.

Die Swatch Group steigerte 2017 den Umsatz um 5,4 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar, rutschte aber um einen Platz auf den achten Rang ab. Verdrängt wurden Swatch von Chanel, mit plus 11,5 Prozent deutlich schneller wuchsen als die Bieler.

Den Spitzenplatz belegt unangefochten LVMH mit einem Volumen von 28,0 Milliarden Dollar, gefolgt von Estée Lauder mit 13,7 Milliarden.

LVMH, Estée Lauder und Kering mit schnellem Wachstum

Auffällig ist, dass sowohl LVMH (+17%) als auch Estée Lauder (+16%) und Kering (+28%) im Jahr 2017 klar schneller gewachsen sind als Richemont und Swatch. Sie profitierten von florierenden Verkäufen teurer Mode oder in der Parfümerie. Da konnten die «uhrenlastigen» Schweizer Gruppen nicht mithalten.

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Die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie hatten sich 2017 nach zwei Jahren mit rückläufigen Verkäufen von einer deutlich tieferen Basis wieder um 2,7 Prozent erholt. Vor allem 2016 waren die Ausfuhren von Schweizer Uhren um fast 10 Prozent eingebrochen. Insbesondere die Nachfrage aus China und Hongkong brach ein.

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Viele Schweizer Uhrenhersteller in den Top-100

Weiter in den Top-100 vertreten sind aus Schweizer Sicht Rolex auf Rang 14, Patek Philippe (45), Audemars Piguet (51), Chopard (53), Breitling (74), Franck Muller (84) und Richard Mille (90). Dank der wieder anziehenden Nachfrage nach Schweizer Uhren konnten alle Marken den Umsatz steigern.

Insgesamt erzielten die 100 grössten Luxusgüterunternehmen im Jahr 2017 laut Deloitte zusammen einen Umsatz von 247 Milliarden Dollar. Daraus ergab sich ein Wachstum von knapp 11 Prozent. Noch im Jahr davor war die Branche um lediglich 1 Prozent gewachsen.

BASEL, SWITZERLAND - MARCH 21: A visitor photographs Rolex watches on the opening day of the 2019 Baselworld luxury watch and jewelry fair on March 21, 2019 in Basel, Switzerland. The Baselworld trade show runs from March 21-26. (Photo by Adam Berry/Getty Images)

Rolex – hier an der Baselworld 2019 – ist in der Top 100 der grössten Luxusgütergruppen auf Rang 14 vertreten.

2019 Getty Images
BASEL, SWITZERLAND - MARCH 21: A visitor photographs Rolex watches on the opening day of the 2019 Baselworld luxury watch and jewelry fair on March 21, 2019 in Basel, Switzerland. The Baselworld trade show runs from March 21-26. (Photo by Adam Berry/Getty Images)

Rolex – hier an der Baselworld 2019 – ist in der Top 100 der grössten Luxusgütergruppen auf Rang 14 vertreten.

2019 Getty Images

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Starkes Wachstum dank Schwellenländern

Nahezu die Hälfte der grössten Luxusunternehmen verzeichneten ein zweistelliges Wachstum. «Der globale Luxusmarkt wächst trotz einer gewissen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheit beträchtlich», wird Karine Szegedi, Luxusexpertin bei Deloitte, in der Mitteilung zitiert. Insbesondere bei der aufstrebenden Mittelschicht der grossen Schwellenländer erfreuten sich Luxusgüter einer grossen Nachfrage.

(awp/gku/mlo)

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