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Lexus IS 250 C: Bescheidener Luxus-Japaner

Nur optisch gut gelungen: Lexus IS 250 C.

Dieter Liechti

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  • Motor: 2,5 Liter, 6-Zylinder-Benziner
  • Leistung: 208 PS / 153 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 9,3 Sekunden
  • Richtpreis: ab 71  600 ­Franken

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Dank dem cleveren Hybridantrieb gehört die edle Toyota-Tochter Lexus schon seit Jahren zu den innovativsten Automobilherstellern der Welt. Ein so grünes Image im Luxussegment kann bis jetzt keine andere Marke vorweisen. Was so wunderbar tönt, ist Segen und Fluch zugleich. Denn wenn die Japaner ein neues Auto auf den Markt bringen, dann sind die Ansprüche und Er­wartungen an die Produkte der Marke ­Lexus gerade in Europa auch dementsprechend hoch. Sehr hoch sogar. Dessen ist man sich bei Lexus bewusst. Und so gibt man sich beim ­neusten Werk, dem Cabrio auf Basis der IS-Reihe, eher bescheiden: Nur gerade zehn Prozent der Jahresproduktion von 20  000 Einheiten sollen nach Europa ­exportiert werden. Diese Bescheidenheit hat mehrere Gründe: Erstens ist der Sommer in den finanzstarken Gegenden Europas bald vorbei, zweitens hat die Kon­kurrenz des IS 250 C längst vor­gelegt, und drittens fehlt diesem Lexus eine Unique Selling Proposition. Also genau das, was ­einen Hybrid-Lexus ­ausmacht.

Blasser Auftritt. Sicher, der IS 250 C ist optisch gut gelungen: Das Heck ist nicht zu volu­minös, das Leichtmetall-Faltdach nicht zu üppig, das Ambiente wirkt viel edler, als es der Basispreis von 71  600 Franken erwarten lässt, und die Ausstattung ist ebenso top wie die Verarbeitung. Das wars aber auch schon. Wenn es um Emotionen geht – und der Kauf eines Cabrios basiert auf einem emotionalen Entscheid –, dann wirkt der Auftritt eher blass. Denn in Sachen Sportlichkeit und Fahrdynamik kann dieser Lexus nicht mit der Konkurrenz mithalten – die 208 PS des 2,5-Liter-Sechs­zylinders sind zu unspektakulär. Und erst noch alles andere als sparsam: 9,3 Liter verbraucht die Openair-Variante der Lexus-Mittelklasse. Zum Vergleich: Der Luxusliner LS 600h verbraucht genau gleich viel. Nur leistet dessen überlegene Kombination aus Benzin- und Elektromotor 445 imposante PS. Schade: Der Hybridantrieb wird die IS-Reihe frühestens ab 2012 beflügeln. Bis dahin muss man sich bei Lexus damit begnügen, das Leichtmetall-Faltdach als das «schnellste in seiner Klasse» zu bezeichnen – das Dach öffnet sich im Stillstand innert 20 Sekunden – oder auf den üppigen Kofferraum mit 420 Litern Volumen hinzuweisen. Doch dieser schrumpft bei offenem Dach auf 165 ­Liter. Da bietet sogar ein Porsche Boxster deutlich mehr Platz.

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Fazit: Der Lexus IS 250 C ist alles andere als ein schlechtes Auto, aber auch alles andere als innovativ – er ist durch und durch durchschnittlich. Und das passt nicht zur Marke Lexus. Das ­positive Image als innovative Hightechmarke wird hier zur Hypothek.

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