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Mit bombastischen Preziosen hat sich Ma Schellenberg einen Namen gemacht. Inzwischen lässt sie sich auch auf filigranere Kreationen ein. Für Damen mit Hang zum grossen Auftritt.
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Martialisch, schwer und zugleich filigran mit lieblichen Details: Ma Schellenbergs Preziosen passen in keine Schublade. Seit 15 Jahren gestaltet die Zürcherin ihren Schmuck auf die ihr eigene Weise und hat sich als Geheimtipp etablieren können. Die Enddreissigerin, die ihre Kindheit «auf dem Lande verbrachte», strahlt eine bodenständige Selbstverständlichkeit aus. «Everything goes», scheinen ihre Schmuckstücke zu sagen. Armbänder aus Leder, deren rustikales Gerüst durch filigrane Perlen gebrochen wird, Ringe, die Totenköpfe zeigen, mit bunten Steinen verziert, Halsketten, die sich auch als Bauchketten oder als Gürtel tragen lassen, vorwiegend in Silber.
Sie selbst trägt an der Hand einen zierlichen Ring in Rotgold mit bunten Steinen und ein dazu passendes Armband. Stücke der neuen Machart. Sie deutet auf eine mit schwarzem Samt ausgeschlagene Auslage mit einer Auswahl ihrer Arbeiten aus den vergangenen Jahren. Tatsächlich hat ein Wandel stattgefunden.
Zu Beginn der Neunzigerjahre, als Ma Schellenberg als selbstständige Schmuckdesignerin zu arbeiten begann, konnten ihre Schmuckstücke nicht gross und bombastisch genug sein. Zentimeterhohe Ringe, mit Steinen besetzt, waren ihr Markenzeichen. Und sind es bis heute geblieben. «Ich mag es, wenn Dinge gross sind», sagt sie, «doch inzwischen arbeite ich auch gerne an kleineren Objekten.»
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Was bei ihr entsteht, ist für Individualisten, die sich nicht am Mainstream orientieren. Haarnadeln, die für Burgfräuleins konstruiert zu sein scheinen, 15 Zentimeter lang, mit grossen Steinen am Ende und mit kleinen Perlen verziert. Oder Amulette in Herzform für den Schlüsselbund, mit Namen in gotischer Schrift verziert. Schwere Halsketten mit riesigen Steinen als Anhänger, Armspangen aus massivem Silber, nichts für schwache Ärmchen. Vieles mutet an, als käme es aus einer mittelalterlichen Schatztruhe.
Die gelernte Textildesignerin, die im zweiten Studiengang Schmuckdesign studierte, liebt es, «mit Symbolen zu arbeiten, seien es nun Totenköpfe, Herzen oder Kreuze». Jedes Schmuckstück hat sie geprägt, hat Herzblut einfliessen lassen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie alleine arbeitet. Ihre Freiheit und das Reisen sind ihr wichtig, um aufzutanken, Inspirationen zu sammeln und damit ihrem Schmuck neue Impulse zu geben. «Das ist meine Form von Freiheit, mein persönlicher Luxus.»
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