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Kowalskys Crashtest: Bananaware

Die Sportuhr Suunto Spartan Ultra verspricht, durch Updates 
immer besser zu werden. Das ist auch dringend nötig.

Marc Kowalsky

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Elon Musk macht es vor: Der Tesla-Chef stattet seine Autos mit einer Update-Funktion aus. Zusätzliche Fähigkeiten wie Autopilot oder Einparkhilfe kann man so auch nach der Auslieferung per Software nachrüsten. In der Autobranche ein Novum – und für nicht wenige Fans ein Kaufgrund. Das können wir auch, sagte sich der Sportuhrenhersteller Suunto, als er im letzten August die Spartan Ultra lancierte: Sie wird «durch regelmässige Software-Updates stetig verbessert werden», verspricht die finnische Firma.

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Die Spartan Ultra ist das Topmodell von Suunto, was sich auch im Preis niederschlägt. 80 verschiedene Sportarten kennt das Gerät, darunter so exotische wie Kitesurfen, Cheerleading oder Frisbee, und misst jeweils spezifische Werte. Die Uhr wirkt relativ klobig am Handgelenk, ist aber sauber verarbeitet.

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Kaum abzulesen, aber sehr gute Softwareanbindung

Der Touchscreen ist farbig, aber sehr blass: Im Normal­zustand ist die Uhrzeit kaum abzulesen; erst ein Tastendruck aktiviert die Hinter­grund­beleuchtung. Auch Push-Meldungen vom Handy zeigt die Spartan Ultra an; leider lässt sich nicht filtern, welche Benachrichtigungen man durchgestellt haben möchte und welche nicht.

Sehr gut gefallen hat mir die Software­anbindung: Sowohl die App als auch die Webanwendung Movescount gehören zum Besten, was ich auf diesem Gebiet kenne. So lässt sich etwa aus den Bewegungsdaten der Skitag in einer schönen Karten­animation visualisieren, oder Heatmaps liefern Vorschläge für Jogging- oder Fahrradrouten in der Umgebung, inklusive Navigationsanweisungen.

Absurd hohe Herzfrequenzen

Ein Herzfrequenzmesser ist nicht im Lieferumfang. Sehr nervig: Meine Testuhr vergass immer mal wieder die Kopplung zum Brustgurt (obwohl vom gleichen Hersteller); war mein iPhone in der Nähe, liess sie sich auch nicht neu einrichten. Und gelegentlich rapportierte die Uhr so absurd hohe Herzfrequenzen, dass ich nicht mehr unter den Lebenden weilen würde, hätten sie der Realität entsprochen.

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Leider ist das bei weitem nicht das ­einzige Problem: Die Uhr stürzt gelegentlich ab; dann stoppt auch die Trainingsaufzeichnung. Der Höhenmesser ist völlig inakkurat. Ähnliches galt auch für die GPS-Daten, bis das Problem kürzlich durch ein Update gelöst wurde. So gravierend waren die Probleme, dass mich der Hersteller mehrmals bat, mit dem Test auf das nächste Update zu warten – das ist mir noch nie passiert. Schluss­endlich gab auch noch das Synchronisationskabel seinen Geist auf. Das ist eindeutig zu viel des Schlechten.

Fazit: Die Spartan Ultra ist Bananaware – das Produkt reift beim Kunden. Die ­Masche allein ist bedenklich. Dass die Uhr aber auch nach einem halben Jahr noch schwere Fehler aufweist, ist indiskutabel.

Suunto Spartan 
Ultra
Info: www.suunto.com/
de-ch
Preis: 699 Franken

Bewertung:

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 Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

 

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: 
Seit 30 Jahren fühlt er den neusten IT-Produkten auf den Zahn.

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