Guten Tag,
Bullig, laut, ungehobelt: Der Samsung Powerbot VR9000 ist das SUV unter den Putzrobotern.
Marc Kowalsky
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Jahrzehntelang war der Markt fĂŒr Staubsauger todlangweilig: Es gab keinerlei ÂInnovationen, die GerĂ€tekategorie schien ausentwickelt wie jene der Toaster oder Haartrockner. Dann passierten etwa zur Jahrtausendwende zwei Dinge parallel: Zum einen eroberte der Brite James Dyson mit seinen beutellosen Staubsaugern den Massenmarkt. Zum anderen tauchten die ersten Putzroboter auf, die auch ohne menschliche FĂŒhrung den Boden reinigen. Der Samsung Powerbot VR9000 vereinigt nun beide Ideen. Dank der Zyklon-Technologie Ă la Dyson soll er 60-mal stĂ€rker saugen als andere PutzÂroboter â oder, anders gesagt, etwa so gut wie ein normaler Staubsauger.
DafĂŒr macht er auch Ă€hnlich viel Krach. Dass 76 Dezibel zu viel sind, haben auch die Samsung-Ingenieure bemerkt und dem GerĂ€t einen «Silence»-Modus verpasst. Der macht die Sache noch schlimmer: Zwar arbeitet das GeblĂ€se dann etwas leiser, dafĂŒr aber mit einem hochfrequenten Pfeifen, das man nur bei fortgeschrittener Alterstaubheit lĂ€nger als zwei Minuten ertrĂ€gt. DafĂŒr, das muss man ihm lassen, saugt der VR9000 tatsĂ€chlich grĂŒndlicher als jeder andere Roboter, den ich ausprobiert habe. Aber weil es keine rotierenden SeitenbĂŒrsten gibt, bleibt bei den WĂ€nden und in den Ecken der Staub zentimeterbreit liegen. Und mit 13 Zentimetern ist der Powerbot so hoch, dass er bei mir (und vermutlich auch bei Ihnen) nicht unter Sofa und Sessel passt.
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Eine Systematik ist in seiner Arbeit nicht erkennbar. Bisweilen fĂ€hrt er Schlangenlinien, macht wilde Richtungswechsel bei freier Fahrbahn und wirkt auch sonst so, als habe er zu viele Promille intus. Manchmal rauscht er hemmungslos in die Möbel, vor anderen hĂ€lt er respektvoll Abstand. Manche Orte besucht er stĂ€ndig, wohl weil sie ihm so gut gefallen, andere verschmĂ€ht er, vielleicht weil es dort zu viel zu tun gegeben hĂ€tte.Auf schwarzen Böden funktioniert das Ortungssystem des Samsung ĂŒberhaupt nicht, und Wasserlachen drohen gar sein Inneres zu beschĂ€digen.
Eine App, die anzeigt, wo der Roboter schon geputzt hat, fehlt ebenso wie ein Tragegriff, um das wuchtige GerĂ€t (knapp fĂŒnf Kilo!) an den Einsatzort zu bringen. Auch lassen sich nicht einzelne Wochentage fĂŒr den Putzjob programmieren. DafĂŒr können Sie bestimmte Bereiche vom Saugen ausnehmen, indem Sie einen Virtual Guard, eine Art Leuchtturm, im Raum positionieren. Dass Samsung als einer der weltgrössten Batteriehersteller dafĂŒr keine Stromquelle mitliefert, ist bei einem Verkaufspreis von 1299 Franken erbĂ€rmlich.
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Fazit: Der Powerbot VR9000 saugt zwar stĂ€rker als andere Roboter, aber er ist zu teuer, zu klobig, zu laut und zu schlampig, als dass ich ihn empfehlen könnte. Andere â auch gĂŒnstigere â GerĂ€te können mehr.
Samsung Powerbot VR9000
Infos: www.samsung.ch
ErhÀltlich: u.a. bei galaxus.ch
Preis: Fr. 1299.â
Bewertung: â â âââ
â Technoschrottââ â verzichtbarââ â â nice to haveââ â â â coolââ â â â â wegweisend
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