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Kowalskys Crash Test: Nokia Lumia 800

Nokia ist die FDP der Smartphones: Einst eine Macht, sind die Marktanteile seit Jahren im freien Fall. Nun will sich Nokia mit dem Lumia 800 neu erfinden.

Marc Kowalsky

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Nokia ist die FDP der Smartphones: Einst eine Macht, sind die Marktanteile seit Jahren im freien Fall. Die Spitze scheint gelĂ€hmt und findet keine neuen Konzepte, die AnhĂ€nger wenden sich ab. Letzten Februar hat sich Nokia in die ­grosse Koalition mit Microsoft geflĂŒchtet; ein Jahr spĂ€ter ist endlich das erste Produkt der Zusammenarbeit hier erhĂ€ltlich.

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Das Lumia 800 ist ein sehr edles Smartphone: Aus einem Block Polycarbonat gefrÀst, in poppigem Rot oder Blau (oder langweiligem Schwarz) und mit Chromapplikationen versehen, wirkt es Àusserst wertig und liegt gut in der Hand. Sein Betriebssystem Windows Phone 7.5 ist zwar altbekannt, gefÀllt mir aber mit seiner nachrichtenzentrierten OberflÀche am besten unter den vier grossen Parteien: Es wirkt deutlich moderner als das iPhone, ist weniger kompliziert als Android und leistungsfÀhiger als Blackberry.

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Aufgewertet wird es durch einen Music Store und das Nokia-eigene Navigationssystem (fĂŒr irgendwas haben die Finnen schliesslich acht Milliarden Dollar in den Kartenhersteller Navteq gesteckt). Dieses ist eine gute Alternative zu TomTom und Co. – schliesslich ist es gratis, und die Karten sind auch offline verfĂŒgbar. Weniger ­gelungene Details sind der fummelige Schieber, hinter dem sich die Ladebuchse versteckt, und das Fehlen einer Front­kamera.

Die verfĂŒgbaren 12 ­Gigabyte Speicher sind nicht erweiterbar, immerhin kommen aber noch mal 25 ­Gigabyte ­Online-Speicher dazu. Und den Akku kann man nicht austauschen. Dessen ­KapazitĂ€t reicht fĂŒr zwei Tage, bei intensiver Nutzung ist aber schon am ersten Abend Schluss. Der Screen ist okay, kann aber nicht mithalten etwa mit Samsungs brillanten Displays. DafĂŒr liefert die ­Kamera ĂŒberdurchschnittlich gute Bilder. Bleibt das Problem der Apps: 50 000 soll es nun geben, so wenig wie beim Blackberry. Aber immerhin stark zunehmend.

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Fazit: Das Lumia 800 ist kein Durchbruch. Aber ein schickes und solides Smartphone. Der erste Schritt, damit Nokia wieder mehrheitsfÀhig werden kann.

Nokia Lumia 800
Preis: 648 Fr.
Strassenpreis ab ca. 500 Fr. (ohne Abo).
ErhĂ€ltlich u.a. bei Digitec
Infos: www.nokia.ch
Bewertung: â˜…★★★

 

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have 
★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

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