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«Dann wird es im Chaos enden»

Der Pater als Unternehmensberater: Augustinus Henckel-Donnersmarck über die hohen Managerlöhne und die soziale Verantwortung der Reichen.

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BILANZ: Herr Augustinus, es kommt eher selten vor, dass ein Pater Topmanager von Grossunternehmen berät. Wie präsentiert sich Ihre Erfolgsbilanz?
Augustinus Henckel-Donnersmarck:


Worin besteht denn Ihr Rezept?



Sie berieten die Dresdner Bank. War die geplatzte Fusion mit der Deutschen Bank auf menschliches Versagen zurückzuführen?


Ethiker verrichten primär Reparaturarbeit.



Die Kaste der Topmanager hat im Zug der Globalisierung ihre Macht stark ausgeweitet und ihren Marktwert massiv gesteigert. Geht die Marktwirtschaft an der Gier ihrer Protagonisten zu Grunde?



Letztlich treibt der Markt die Managerlöhne in die Höhe.


Trotz den Rückschlägen am neuen Markt: Eine Generation von jungen Leuten ist über Nacht unermesslich reich geworden.



Zehn Jahre Hochkonjunktur haben viele Amerikaner viel reicher gemacht.


Noch haben wir keine brasilianischen Zustände, doch der Trend läuft in diese Richtung. Was ist zu tun?



Die Frage ist, was Sie unter sozialer Verantwortung verstehen.



Zahlreiche europäische Staaten senken die Steuern, davon profitieren die Reichen und Topverdiener.


Fakt ist: Es gibt immer mehr Reiche, und sie zahlen erst noch weniger Steuern.



Appelle sind noch keine Lösungen.



Braucht es Mindestlöhne?

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Ja, weil Geld heute alles ist.


Brecht hat nicht mehr Recht? Das Fressen kommt doch vor der Moral.



Welchen Rat gibt die Bibel? Eher windet sich ja ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt.


Sie plädieren für einen Almosenstaat ohne Rechtsanspruch auf soziale Leistungen?


Bedroht denn das Streben nach Geld den Kapitalismus?



Wie wollen Sie sie Mores lehren?


Stellen Sie den Managern die Frage nach dem Sinn ihres Handelns?



Die Schweiz soll das Bankgeheimnis aufgeben. Was raten Sie uns?


Ist es nicht bedenklich, wenn ein Land von hinterzogenen Steuergeldern profitiert, die im Ausland am Fiskus vorbeigeschleust werden?


Ihr persönliches Verhältnis zum Geld?



Sie leben nicht eben spartanisch.

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