Guten Tag,
Kurzarbeit, Sparrunden, Entlassungen – viele Unternehmen schnallen den Gürtel enger. CEOs geben sich nun solidarisch und kürzen ihre Gehälter.
Bastian Heiniger
Mit Lohnkürzungen und Spenden geben sich CEOs solidarisch, etwa UBS-Chef Sergio Ermotti, Adecco-Chef Alain Dehaze (oben v.l.), ABB-Chef Björn Rosengren und Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher.
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Firmenchefs haben sich zuletzt gerne selbst beschert: Weltweit starteten sie in vielen Unternehmen aggressiv angelegte Aktienrückkaufprogramme. Und trieben so automatisch den Wert ihrer Beteiligungen in die Höhe.
Denn meistens bestehen Cheflöhne der Grosskonzerne höchstens zur Hälfte aus einem Basissalär – der Rest sind Boni und variable, oft aktienbasierte Zuschüsse. Mit Corona hat sich das Blatt gewendet: Statt Rückkauf stehen Sparprogramme an. Und CEOs geben sich nunmehr bescheiden, sie messen sich im Lohnverzicht.
Einer der Vorreiter ist Larry Culp, Chairman und CEO des angeschlagenen US-Industriekonzerns General Electric. Bereits im März schrieb er in einer Nachricht an die Mitarbeiter: «Ich werde für den Rest des Jahres 2020 auf mein volles Gehalt verzichten.» Bei einem Lohn von mehr als 23 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 dürfte er selbst im ersten Quartal noch auf ein Millionengehalt kommen.
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Nachgezogen hat in der Schweiz zuerst der Industriekonzern ABB. Ende März verkündete Neo-Chef Björn Rosengren, Konzernleitung und Verwaltungsrat würden auf 10 Prozent ihres Salärs und Bezüge verzichten – zumindest für die Zeit der Krise. Das eingesparte Geld soll der Covid-19-Bekämpfung zugutekommen. Rosengren dürfte das verkraften, der Zielwert seiner Gesamtvergütung beträgt für das laufende Jahr knapp sechs Millionen Franken.
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Auf 10 bis 20 Prozent der fixen Vergütung verzichten zeitweilig Management und VR auch beim Industriekonzern Georg Fischer. Sie wollen damit Mitarbeiter in Ländern mit schlecht ausgebautem Sozialversicherungssystem unterstützen. Auch der Blocher-Konzern Ems-Chemie verkündete, dass VR und Geschäftsleitung momentan auf 15 Prozent der Honorare und Fixsaläre verzichten.
Hart getroffen hat die Krise etwa den Personaldienstleister Adecco. Im April ist der Umsatz um rund 40 Prozent eingebrochen. CEO Alain Dehaze kürzt sein Gehalt deshalb momentan um 20 Prozent – das Top-Management um 10 bis 15 Prozent. Ebenfalls gebeutelt ist der Flughafendienstleister Swissport. CEO Eric Born streicht deshalb vorübergehend sogar die Hälfte seines Lohns.
Kein Verzicht, dafür eine Spende – das scheint das Motto in der Finanzbranche zu sein. Bei der Credit Suisse etwa haben sich CEO Thomas Gottstein und Geschäftsleitung entschieden, 20 Prozent des Basissalärs von sechs Monaten zu spenden.
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Bei der UBS spendet die Geschäftsleitung gar 50 Prozent der Fixgehälter. Ex-Chef Sergio Ermotti gibt eine Million Franken für den Kampf gegen die Epidemie ab. Das Private-Equity-Haus Partners Group wiederum will mit Spenden hilfsbedürftigen Firmen in ihren Fonds helfen. Gründer und Co-CEO stellen dafür zwei Millionen Franken bereit.
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