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Die Schweizerische Nationalbank lässt den Leitzins unverändert. Die Währungshüter rechnen mit einer langsam steigenden Inflation.
Martin Schlegel am Donnerstag vor den Medien in Bern: Die SNB belässt den Leitzins bei 0 Prozent.
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Der jüngste Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) war frei von Überraschungen. Die Währungshüter belassen den Leitzins wie erwartet bei null Prozent. An dem Wert dürfte sich auf absehbare Zeit kaum etwas ändern.
Der aktuelle Leitzins stützt laut SNB die Wirtschaftsentwicklung, will heissen, er ist expansiv. Gleichzeitig trage er dazu bei, die Inflation im Bereich der Preisstabilität zu halten. Preisstabilität bedeutet laut der SNB eine Teuerung von 0 bis 2 Prozent.
An der SNB-Definition von «Preisstabilität» sind die zuletzt ausgewiesenen Werte aber haarscharf vorbeigeschrammt. So ist zuletzt im November die Jahresinflation in der Schweiz wieder auf null gefallen.
Die Inflation sei in den letzten Monaten zwar leicht tiefer ausgefallen als erwartet, räumte die SNB im Vorfeld ihrer vierteljährlichen Medienkonferenz ein. Doch in der mittleren Frist sei der Inflationsdruck gegenüber der letzten Lagebeurteilung praktisch unverändert.
«Unsere Geldpolitik trägt dazu bei, dass die Inflation in den nächsten Quartalen langsam ansteigen dürfte», sagte SNB-Präsident Martin Schlegel an der Veranstaltung.
Gleichwohl senkt die SNB ihre Inflationsprognosen für die Jahre 2026 und 2027 um eine Spur. Konkret erwarten die Währungshüter in den nächsten beiden Jahren eine durchschnittliche Teuerung von 0,3 und 0,6 Prozent. Im September hatte die Prognose noch 0,5 und 0,7 Prozent gelautet. Bestätigt wurde die Vorhersage von 0,2 Prozent für das ablaufende Jahr 2025.
Damit bleibt die Inflationsprognose der SNB über der Nulllinie, was laut Ökonomen gegen eine baldige Einführung von Negativzinsen spricht. Diese gehen mehrheitlich davon aus, dass der SNB-Leitzins das ganze Jahr 2026 an der Null-Linie klebenbleibt. Zinserhöhungen seien erst ab Anfang 2027 zu erwarten. «Wir führen Negativzinsen ein, wenn es wirklich nötig ist», betont Martin Schlegel vor dem Medien am Donnerstag.
Einen Satz widmet die SNB in dem knapp gehaltenen Communiqué auch der am Vortag finalisierten Einigung im Zollstreit mit den USA: Mit den tieferen US-Zöllen und einer etwas besseren internationalen Entwicklung hätten sich die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz leicht aufgehellt.
Das Hauptrisiko für heimische Wirtschaft bleibe indes die Entwicklung der Weltwirtschaft, mahnt die Notenbank. In Summe sagt die SNB für 2025 ein Schweizer BIP-Wachstum von knapp 1,5 Prozent voraus und für 2026 eines von rund 1 Prozent. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit noch etwas zunehmen.
(awp/dob)
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(Mit Material von Reuters/cash)
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