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Kryptovirus

Profitiert Swissquote zu stark vom Bitcoin?

Der Onlinebroker wird an der Börse zunehmend als Kryptowette gesehen. Das ist nicht falsch, doch das Ausmass ist inzwischen übertrieben.

Erich Gerbl

<p>Der Höhenflug von Swissquote an der Börse ist auch eine Kryptowette. Im Bild: Der Hauptsitz in Gland VD.</p>

Der Höhenflug von Swissquote an der Börse ist auch eine Kryptowette. Im Bild: Der Hauptsitz in Gland VD.

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Rund 350 Prozent legte die Swissquote-Aktie in den vergangenen drei Jahren zu. In erster Linie ist es die Wachstumsstory, die Anleger zum Kauf der Aktie verführt. Doch zu einem nicht unwesentlichen Teil treibt die Bitcoin-Hausse den Kurs des Onlinebrokers an. Wohin sich der Bitcoin-Kurs auch bewegt, die Swissquote-Aktie macht die Bewegungen mehr oder weniger stark mit. «Die Aktie ist zunehmend mit Bitcoin korreliert», sagt ZKB-Analyst Daniel Regli.

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Zu einem gewissen Teil macht das auch Sinn, ist der Handel mit Kryptowährungen für Swissquote doch ein wichtiger Markt. 2021 wurde der Ausblick in der Kryptohausse mehrfach nach oben gesetzt. «Doch die Korrelation ist zu stark geworden. Der Markt übertreibt, so relevant sind die Kryptokurse für Swissquote nicht», sagt Regli. Im Schnitt stammen fünf bis zehn Prozent der Erträge aus dem Kryptobereich. Mittlerweile wächst der Kryptohandel nicht unbedingt schneller als die anderen Segmente. Regli vermutet, dass Swissquote in Fonds oder Baskets gelandet sei, die auf Kryptoprofiteure setzen.

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Übertrieben ist die Korrelation, da sich der Bitcoin-Kurs nicht eins zu eins auf die Erlöse auswirkt. «Matchentscheidend ist das Handelsvolumen, und das wird nur zu einem kleinen Teil von der absoluten Höhe der Kryptokurse bestimmt», sagt Regli. Nur wenn bestimmte Marken genommen werden, etwa die 100'000 Dollar, steige die mediale Aufmerksamkeit, was zu Neukunden und grösserem Handelsvolumen verhelfe.

Die Bewertung von Swissquote hat sich durch die Hausse deutlich erhöht. «In den vergangenen Jahren hat sich die Bewertung langsam von einem Banken-Multiple zu einem Technologie-Multiple entwickelt. Das ist nur gerechtfertigt», sagt Regli. 

Dieser Artikel erschien in der BILANZ 07/2025.

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Erich Gerbl

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