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Holcim eilt von Hoch zu Hoch, Sika steht an der Börse unter Druck. Die Amrize-Abspaltung ist nur ein Grund, warum es für Holcim besser läuft.
Bevor Jan Jenisch (l.) den CEO-Posten bei Holcim an Miljan Gutovic (M.) übergab, hatte er die Transformation zu höhermargigen Produkten eingeleitet. Role Model ist die von Thomas Hasler geführte Sika.
URS FLUEELER/KEYSTONE, Ennio Laenza/Keystone,Werbung
Galt Sika an der Schweizer Börse als Wunderaktie, wurde die Rolle nun von Holcim übernommen. Im Bluechip-Index SMI ist Holcim mit einem Plus von mehr als 50 Prozent (per 21. September) seit Jahresbeginn klarer Top-Performer. Auf der anderen Seite des Spektrums befindet sich die Sika-Aktie. Der Kurs des Bauchemiekonzerns brach seit Jahresbeginn um knapp 17 Prozent ein. Auf den ersten Blick ist das verwunderlich, beliefern doch beide Konzerne die Bauindustrie. Doch der extreme Performanceunterschied hat seine Gründe.
«Rund die Hälfte des Kurszuwachses der Holcim-Aktie in diesem Jahr geht auf die Abspaltung von Amrize zurück», erklärt Vontobel-Analyst Mark Diethelm. Bevor Amrize abgespalten wurde, war Holcim tiefer bewertet als Heidelberg Materials, trotz höherer Profitabilität und Rendite auf dem investierten Kapital. «Diese Diskrepanz wurde nun aufgeholt», sagt Diethelm.
Auch scheint Holcim für Investoren die klarere Wette zu sein: Anders als die von Thomas Hasler geführte Sika hat Holcim kein Exposure mehr im schwierigen chinesischen Markt und ist durch die Abspaltung nicht in den zuletzt schwächelnden USA vertreten. Der Fokus liegt auf Europa, Lateinamerika und afrikanischen Regionen. Vor allem die erhofften Infrastrukturausgaben in Europa sorgen bei Holcim-Investoren für grosse Fantasie.
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«Holcim hat ein gutes Momentum und hat von verschiedenen Seiten profitiert», sagt ZKB-Analyst Martin Hüsler. Wachstum und Marge von EBIT und Cashflow haben sich deutlich verbessert. «Der Leistungsausweis der letzten drei, vier Jahre lässt sich sehen, die Ausschüttungspolitik ist attraktiv, und die Wachstumschancen sind gut. All das hat sich nach und nach im Aktienkurs niedergeschlagen.»
Holcim macht aktuell eine Transformation durch, die Sika grösstenteils bereits hinter sich hat. So verändert sich das Portfolio in Richtung höhermargiger Produkte. Angestossen hat den Wandel Jan Jenisch. Der bis Oktober 2017 amtierende Sika-Chef hat bei Holcim seine Erfolgsrezepte weitergeführt. «Wie bei Sika hat Jan Jenisch bei Holcim die Innovationen vorangetrieben und die Margen ausgebaut», sagt Analyst Diethelm. Auch hat er einfache Führungstools eingeführt und die Leistungskultur bei Holcim gestärkt.
Im Mai 2024 überliess Jenisch Miljan Gutovic den Chefsessel bei Holcim, seither amtet er als Amrize-CEO und -Chairman.
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