Guten Tag,
Laura Cooper glaubt trotz diverser Brandherde an ein gutes zweites Halbjahr. Sie setzt auf US-Big-Tech und Europa.
Laura Cooper ist beim US-Assetmanager Nuveen (1,3 Billionen Dollar AUM) Global Investment Strategist. Zuvor leitete sie bei Blackrock ein Makroökonomie-Research-Team.
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Ich denke nicht. Die geopolitischen Spannungen köcheln zwar jetzt, dürften aber in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr der vorherrschende Faktor sein. Ändern würde sich die Lage natürlich, falls es zu einer wesentlichen Eskalation kommt. Zum Beispiel zur Schliessung der Strasse von Hormuz, wenn man bedenkt, welche Mengen an Öl durch diesen wichtigen Kanal transportiert werden.
Die Rückkehr der Inflation ist das Hauptrisiko, das wir im Auge behalten sollten. Die Verbraucher sind nicht unbedingt in der Lage, diesem Inflationsdruck standzuhalten, vor allem dann, wenn wir auf dem Arbeitsmarkt Risse sehen. Das Zusammentreffen von höherer Inflation und einem schwächeren Arbeitsmarkt könnte zu einer schwierigen zweiten Jahreshälfte führen.
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Wenn vor Ablauf der 90-tägigen Frist keine sinnvollen Handelsabkommen ausgehandelt werden, dürften die Zölle wieder in den Vordergrund des Anlegerinteresses rücken und die Volatilität erhöhen.
Ich glaube nicht, dass der Dollar vor einer Krise steht. Vor allem weil es derzeit keine wirkliche liquide Alternative zu US-Staatsanleihen gibt. Der Dollar macht noch immer rund 60 Prozent der Devisenbestände aus. Die nächstbeste Alternative, der Euro, liegt nur bei etwa 20 Prozent. Es wird sehr lange dauern, bis sich Investoren von diesen US-Dollar-Anlagen trennen können.
Ich denke schon. Es gibt Chancen am US-Aktienmarkt. Unsere Gewinnschätzungen für das Jahr liegen bei etwa sechs bis sieben Prozent für die USA. Das sollte den S&P 500 stützen. Wir sehen den Index bis zum Jahresende bei 6400 Punkten, also eine deutliche Steigerung zum aktuellen Niveau. In Europa haben wir bereits beträchtliche Kursgewinne gesehen. Dennoch sollten wir einen, wenn auch etwas gemächlicheren Anstieg erleben.
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In den USA in grosskapitalisierten Technologiewerten. In Europa setzen wir auf Finanzwerte und Industrietitel, die von den Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben profitieren. Der europäische Verteidigungssektor ist einer der Bereiche, von denen wir in Europa überzeugt sind.
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