Guten Tag,
«Wir bewegen uns am Abgrund»
Professor Thorsten Hens über die fragile Situation der Finanzmärkte, über die Börsenpsychologie und die Gefahr eines totalen Crashs.
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Thorsten Hens
BILANZ: 2002 mussten die Ökonomen jedes Quartal ihre Prognosen weiter nach unten revidieren. Vor drei Jahren hat kein Volkswirt vor dem Technologie-Crash gewarnt. Wo ist der Leistungsausweis der Ökonomen?
John Maynard Keynes hat einmal gesagt, dass Märkte viel länger irrational bleiben können als Anleger zahlungsfähig. Wie lange müssen wir noch durchhalten, bis der Markt aufhört, irrational zu sein?
Sie gehen also von steigenden Kursen im Jahr 2003 aus?
Die Kurse haben sich teilweise immer mehr von den Fundamentalwerten entfernt. Wie lange hält dieser Zustand noch an?
Sie glauben nicht wie viele andere Ökonomen daran, dass die Börse die künftige wirtschaftliche Entwicklung vorwegnimmt?
Was sollte ein Kleinanleger nun tun?
Wo sehen Sie den SMI Ende 2003?
Prognostiker wie Robert Shiller oder Fredmund Malik rechnen mit einem kompletten Zusammenbruch. Kann es noch zu so einem totalen Crash kommen?
Erst kürzlich prognostizierte Merrill Lynch für Deutschland das gleiche Schicksal wie für Japan: jahrelange Deflation.
Und die USA?
Aber das ist ja die Gefahr. Die Amerikaner konsumieren, als ob es keinen Bullenmarkt gegeben hätte.
Doch spätestens wenn die Immobilienpreise fallen beziehungsweise die Zinsen erhöht werden, platzt diese Idylle?
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In der Schweiz wird einerseits Deflation, andererseits Inflation prognostiziert. Was kommt nun tatsächlich?
Also ist es ein Politikum?
Wenn wir einkaufen gehen, fragen wir uns oft, ob die niedrige Inflationsrate, die ausgewiesen wird, überhaupt stimmen kann.
Wieso gibt es in der Schweiz seit zehn Jahren kein richtiges Wirtschaftswachstum mehr?
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