«So an die 100 Milliarden Dollar Risikokapital sind vernichtet»
Private-Equity-Experte Bruno E. Raschle über die aktuelle Krise der Venture-Kapitalisten und Buyout-Firmen, die Tricks der Fondsmanager und die Chancen für einen Neubeginn.
BILANZ: Herr Raschle, wie steht es zurzeit um den Private-Equity-Markt? Bruno E. Raschle:
Partner-Inhalte
In den letzten zwei Jahren wurden an die 200 Milliarden Dollar für Risikokapital bereitgestellt. Wie viel davon ist heute verloren?
Was ist mit den restlichen 80 Milliarden? Werden die noch gebraucht?
Was bedeutet das konkret?
Die Zeiten, als mit Private-Equity-Anlagen innert Kürze Traumrenditen im dreistelligen Bereich erzielt wurden, sind vorerst vorbei?
Der Nasdaq-Index ist um rund 70 Prozent gefallen. Private-Equity-Gesellschaften betonten früher immer, dass diese Art der Investments eine geringfügige Korrelation zu den Börsen aufweise. Lagen sie falsch?
Trifft das auch für den Buyout-Bereich zu?
Es fällt aber auf, dass sich der innere Wert vieler Beteiligungsgesellschaften seit Beginn der Börsenbaisse trotz den gedrosselten Markterwartungen nicht stark vermindert hat.
Inwiefern?
Warum taugen die geltenden Bewertungsrichtlinien Ihrer Meinung nach nicht?
Worauf kann sich ein Anleger, der in Private Equity investiert, denn noch verlassen?
Es wird immer wieder gesagt, ältere Fonds riskierten weniger Bewertungskorrekturen, weil sie nicht die überhöhten Preise der letzten Jahre bezahlt hätten.
Viele Investoren haben sich zu hohen Nachschüssen verpflichtet. Wo liegen die Gefahren des Overcommitments?
Werbung
Die Fondsmanager sind zuversichtlich, ihre Verpflichtungen wie bisher mit Rückflüssen finanzieren zu können.
Wie beurteilen Sie die Zukunft des Private-Equity-Geschäfts? Soll man jetzt investieren?