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Das neue iPhone ist ein Kassenschlager und treibt den Apple-Kurs in traumhafte Höhen. Für die Schweizer Nationalbank ist das kein Argument - sie schmeisst fünf Prozent der Aktien aus dem Portfolio.
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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vierten Quartal ihre Beteiligungen an amerikanischen Unternehmen abgebaut, darunter Apple, Exxon Mobil und Johnson & Johnson, wie aus Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht vom 3. Februar hervorgeht.
Die Zentralbank besass Ende Dezember 4,7 Prozent weniger Aktien des iPhone-Herstellers als noch Ende September. Die Beteiligung am Ölkonzern Exxon wurde in dem Zeitraum um 3,5 Prozent zurückgefahren und an dem Konsumgüterkonzern J&J hielt die SNB zum Jahresende 7,4 Prozent weniger Aktien. Diese Unternehmen stellen jedoch nach wie vor die drei Top-Beteiligungen der Notenbank an US-Konzernen dar.
Die SNB nimmt eine Sonderstellung unter den Notenbanken ein, insofern sie, anders als etwa die amerikanische Federal Reserve, in Aktien investieren kann. Die SNB hat beschlossen, 15 Prozent der Fremdwährungsreserven in Aktien zu stecken. Die Mehrheit der Mittel ist in Staatsanleihen mit hohem Rating investiert.
Die Notenbank gibt ihre Beteiligungen an einzelnen Unternehmen nicht bekannt. Ende Dezember hielt sie Aktien von etwa 2500 in den USA gelisteten Konzernen, wie aus Daten der Security and Exchange Commission (SEC) hervorgeht. Die SNB bildet breit gefasste Indizes nach, um den Interessen ihrer Geldpolitik zu dienen und nicht um Gewinne zu erzielen. Einige Unternehmen sind aus ethischen Gesichtspunkten ausgeschlossen.
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Die Fremdwährungsreserven der SNB stiegen merklich, nachdem die Notenbank im September 2011 die Franken-Deckelung einführte. Im Januar wurde der Mindestkurs dann aufgegeben. Wie SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg erklärte, wären riesige Interventionen notwendig gewesen, um ihn weiter aufrecht zu erhalten.
Ende Januar beliefen sich die Fremdwährungsreserven der SNB trotzdem auf 498,4 Milliarden Franken. Damit ist klar, dass die Notenbank im Januar nochmals massiv interveniert hat, auch wenn unklar bleibt, wann diese Interventionen stattgefunden haben. Indizien deuten darauf hin, dass die SNB auch nach dem Ende des Mindestkurses an den Devisenmärkten aktiv blieb.
(bloomberg/ise/ccr)
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