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Russland: Liebesgrüsse aus Moskau

Russische Aktien sind die heisseste Wette unter den Emerging Markets. Geht die Spekulation auf, winken hohe Kursgewinne. Hoch ist aber auch das Risiko.

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Russlands Börse hat sich zum Tummelfeld für Contrarians entwickelt. Diese Anleger investieren gegen den Trend, und da bietet der Moskauer Aktienmarkt dieser Tage einiges an Aufregung. Denn die Börse zeigt seit diesem Frühjahr Ermüdungserscheinungen. Auslöser für die Verkäufe ist vor allem die Affäre um den russischen Ölriesen Yukos. Die Investoren befürchten, dass sich der Machtkampf zwischen der russischen Regierung und der Yukos-Spitze auch auf andere privatisierte Konzerne ausdehnen könnte. Manchen Zündstoff bergen auch die Liquiditätsprobleme einiger Banken. Zwar erwartet hier niemand eine Krise; doch seit drei Institute schliessen mussten, ist das Vertrauen in die Geldbranche angeknackst. «Wir haben 1300 Banken. Da ist es schnell möglich, dass einige in Liquiditätsprobleme geraten», beruhigt Anton Chmelnitzki, Head of Equities der Brunswick Asset Management in Moskau.

Ohnehin überwiegen für Chmelnitzki die positiven Faktoren die negativen bei weitem: Das Wirtschaftswachstum bleibt dynamisch, die Industrieproduktion steigt stark, es wird immer mehr konsumiert, die Inflation verharrt auf vertretbarem Niveau, die Unternehmen melden laufend höhere Gewinne. Das für dieses Jahr geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 6,2 auf tiefem Level. Vor diesem Hintergrund bieten «die jüngsten Kurseinbussen sehr gute Einstiegschancen», meint der Russland-Experte.

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Die russische Börse wird noch länger unter der Yukos-Affäre und den Bankenproblemen zu leiden haben. Doch wer auf lange Sicht investiert und bereit ist, hohe Risiken einzugehen, ist mit Russland-Fonds gut beraten. Allerdings lohnt es sich, mit Käufen noch zuzuwarten, bis sich die Wolken verzogen haben.

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