Guten Tag,
Kupfer, Nickel und andere Basismetalle sind heute günstig. Das Risiko ist aber hoch.
Peter Bee
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Rückblick
Als einzige der vier wichtigen Rohstoffgruppen verzeichneten Basismetalle im vergangenen Jahr einen Preisrückgang um fast zehn Prozent (gemessen am GSCI). Da die Notierungen von Kupfer, Nickel, Zink usw. eng mit der globalen Konjunkturentwicklung verknüpft sind, ist dies allerdings nur wenig überraschend. Die seit Herbst deutlich gestiegene Angst vor einer US-Rezession liess die Preise einiger Metalle kräftig in den Keller rasseln. So verbilligte sich beispielsweise Nickel 2007 um 27 Prozent, und der Zinkpreis halbierte sich. Allerdings gab es auch Ausnahmen: So verteuerte sich etwa Blei wegen Versorgungsproblemen um über 50 Prozent und markierte ein Allzeithoch. Diese uneinheitliche Tendenz spiegelt zugleich eine Eigenheit von Industriemetallen. Die Preisbildung wird nicht nur durch wirtschaftliche Zyklen, sondern zu einem guten Teil durch schwer absehbare Faktoren wie Streiks, Minenunglücke oder politische Unruhen mitbestimmt. Grosse Preisturbulenzen sind in diesem Segment daher eher die Regel als die Ausnahme.
Ausblick
Die wirtschaftlichen Perspektiven haben sich in den USA und Japan jüngst weiter getrübt. Beide Länder befinden sich mittlerweile am Rande einer Rezession. Diese Entwicklung steht in scharfem Kontrast zum anhaltenden Wirtschaftsboom in China, dem grössten Abnehmer von Basismetallen. Die chinesische Regierung versucht seit längerem, eine Überhitzung der Wirtschaft durch höhere Kreditzinsen zu verhindern, bisher ohne Erfolg. Das könnte sich nun ändern: «Wenn sich mit den USA und Japan die beiden weltweit grössten Volkswirtschaften am Rande einer Rezession bewegen, betrifft dies auch den Rest der Welt, sagt Jan Amrit Poser, Chefökonom der Bank Sarasin. Dennoch geht Poser davon aus, dass China die Konjunkturabschwächung in den Vereinigten Staaten und Japan dank dem strukturellen Wachstum im Infrastrukturbereich verkraften wird.
Unter dem Strich dürfte sich die Nachfrage nach Basismetallen zwar abschwächen, mit einem eigentlichen Nachfrageeinbruch ist allerdings nicht zu rechnen. Unterstützung für die Metallpreise kommt laut den Experten von Unicredito jedenfalls von den extrem niedrigen Lagerbeständen an Kupfer, Blei und Zink, wobei sie erwarten, dass jeder Preisrückschlag dazu genutzt wird, um die Lagerbestände wieder aufzufüllen.
Anlagen
Basismetalle weisen von den vier Rohstoffgruppen derzeit das ungünstigste Chancen-Risiko-Profil aus. Zwar rechnet eine Reihe von Ökonomen damit, dass sich die amerikanische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte vom derzeitigen Abschwung wieder erholen könnte. In diesem unsicheren Umfeld auf einzelne Industriemetalle zu wetten, ist für durchschnittliche Privatanleger allerdings wenig sinnvoll. Anleger, die einen Turnaround erwarten, können mit dem Open-End-Zertifikat von Goldman Sachs auf den GSCI Industrial Metals TR (Valorennummer 2 361 385) in amerikanischen Dollars auf ein Comeback von Industriemetallen setzen. Eine etwas weiter gefasste Alternative ist der World Mining Fund (Valorennummer 620 823) von BlackRock Merrill Lynch.
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