BILANZ: Michael Dell, einst waren Sie der gefeierte Börsenstar. In den letzten zwölf Monaten ist der Aktienkurs von Dell Computer um rund 50 Prozent gesunken. Wie erklären Sie das Ihren Aktionären? Michael Dell:
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Nur jene, die schon länger als ein Jahr dabei sind.
Trotzdem können Sie mit der Entwicklung ja wohl nicht zufrieden sein.
Ist das nun das lange erwartete Ende der PC-Ära?
Wann wird die Nach-PC-Ära beginnen?
Wie bereiten Sie Ihr Unternehmen auf diese Technologie-Umwälzungen vor?
Viele Ihrer Angestellten sitzen nach dem Sturz aus dem Börsenolymp nun auf wertlosen Aktienoptionen. Gleichzeitig wird der Kampf um Talente immer härter. Wie wollen Sie diese enttäuschten Mitarbeiter halten?
Die Margen im PC-Geschäft werden immer dünner …
Dem Industrietrend werden sie sich langfristig nicht entziehen können. Wenn der Preisdruck in der Branche wächst, werden auch Sie weniger verdienen.
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In dieser Bereichen treffen Sie auf sehr harte Konkurrenz von etablierten Playern wie IBM, Sun, Compaq oder EMC.
Der Kosten- und damit der Wettbewerbsvorteil von Dell hat bisher darin bestanden, dass der Kunde online bei Ihnen bestellen kann, die Rechner erst dann zusammengebaut und schliesslich dem Kunden direkt zugeschickt werden. Das ahmen heute immer mehr ihrer Konkurrenten nach.
Apple zum Beispiel, Gateway oder auch Compaq.
Auch die anderen sammeln Erfahrungen. Je länger, je mehr verpufft Ihr Vorteil.
Entsprechend steht es also auch für Dell ausser Frage, jemals ein eigenes Händlernetz aufzubauen?
In Europa wächst Dell langsamer als im Rest der Welt. Was läuft falsch?
Was bedeutet das?
Die erste Phase des Internets war von amerikanischen Unternehmen dominiert, der Mobilfunkmarkt wird von europäischen geprägt. Wer wird die Oberhand behalten, wenn Internet- und Mobilfunktechnologie zusammenwachsen?
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Am Anfang des E-Commerce-Booms sprach jeder davon, dass früher oder später fast alles direkt à la Dell verkauft werde und das klassische Ladengeschäft in den meisten Branchen aussterbe. Das ist bis heute nicht passiert. Wie sehen Sie die Zukunft des Einzelhandels?
Welche Branchen sind gefährdet?
Können Sie sich im Gegenzug vorstellen, das Geschäftsmodell von Dell auf andere Produktbereiche auszudehnen? Mit Ihrem Tochterunternehmen Gigabuys verkaufen Sie ja bereits neben Computerzubehör auch Schreibwaren, Büromöbel oder Glühbirnen.
Dell hat nie grosse Übernahmen getätigt. Ist das ein Grundsatz von Ihnen?
Wie viel ist davon noch übrig, seitdem die Internetblase geplatzt ist?
Werden die Internetaktien je wieder zu den alten Höhen zurückfinden?
Wie sehen Sie das Wiedererstarken Ihrer Konkurrenten Apple und Compaq?
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Trotzdem sind Sie seit einiger Zeit weltweit nur die Nummer zwei im PC-Markt. Werden Sie Compaq jemals überholen und zur Nummer eins werden?
Ist die Tatsache, dass Compaq ebenso wie Dell in Texas beheimatet und damit quasi ihr Lokalrivale ist, für Sie ein besonderer Anreiz, das Unternehmen zu schlagen?
Dell hat traditionell sehr enge Beziehungen zu Microsoft. Welche Auswirkungen für Dell hat das Urteil der Wettbewerbsbehörde, den Softwarehersteller aufzuspalten?
Nicht nur Microsoft ist im Kreuzfeuer, auch der Chiphersteller Intel kommt nun unter starken Druck durch die Konkurrenz von AMD und Transmeta. Neigt sich das Wintel-Duopol, die Dominanz von Windows und Intel, nach zwanzig Jahren seinem Ende zu?
Der Erfolg von Dell Computer ist eng mit Ihrer Person verknüpft. Manche Beobachter bezeichnen das Unternehmen gar als One-Man-Show. Wie bereiten Sie Ihre Nachfolge vor?
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Wer von den beiden würde Sie beerben?
Sie sind jetzt 35 Jahre alt und haben in den letzten 16 Jahren als CEO alles erreicht, was man erreichen kann. Was motiviert Sie noch?
Hatten Sie dabei niemals das Gefühl, etwas im Leben zu verpassen?
Sie haben Ihr Unternehmen gegründet, als sie 19 Jahre alt waren. Was würden Sie heute einem 19-Jährigen raten, der sein eigenes Unternehmen gründen will?
Das war vor 16 Jahren genau Ihre Strategie. Kann die heute noch gültig sein?