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«Ich bin nicht so pathetisch»

Peter Wuffli, neuer Konzernchef der UBS, über seine Ziele, seinen Führungsstil und wie er sich gegen seinen starken Präsidenten Marcel Ospel durchsetzen will.

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BILANZ: Als neuer Konzernchef müssen Sie sich gegen Ihren starken Präsidenten Marcel Ospel abgrenzen. Wie werden Sie das handhaben?
Peter Wuffli:


Wenn man sich in einem konkreten Einzelfall nicht einig wird, wer hat dann das letzte Wort: Sie oder Ospel?



Ex-Präsident Alex Krauer hat seinen CEO Ospel aber deutlich an der längeren Leine gelassen.



Wer hat Ihnen zur Wahl zum Konzernchef als Erster gratuliert?


Haben auch die starken Leiter der Unternehmensgruppen wie die amerikanischen CEOs Joe Grano und John Costas oder der Chef UBS Schweiz, Stephan Haeringer, Ihre Wahl begrüsst?



Arnold galt ja als brillianter Banker. Bleibt er auf irgendeine Art an die UBS gebunden, etwa mit einem Beratervertrag?



Was war der Grund für seine Absetzung?



Mit Ospel soll sich Arnold zuletzt einen veritablen Machtkampf geliefert haben.


Wie werden Sie zeigen, dass jetzt die Ära Wuffli begonnen hat?



Warum diese neue Sichtweise?



Marcel Ospel ist der Mann der Deals und Übernahmen. Was sehen Sie selbst als Ihre besonderen Stärken an?


Strategische Entwicklung, Problemlösung, Analyse – das tönt stark nach McKinsey. Die Denkart der amerikanischen Unternehmensberater scheint Sie geprägt zu haben. Sie waren ja selber lange bei McKinsey.

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Anderen Ex-McKinsey-Leuten an der Spitze einer Bank, etwa den CS-Chefs Lukas Mühlemann oder Thomas Wellauer, wirft man vor, zu viel Analytiker und zu wenig Banker zu sein.



Ein Analytiker ist oft auch weit weg vom Kunden.



Wie sah Ihre persönliche Karriereplanung aus? Haben Sie auf das Ziel hingearbeitet, irgendwann Konzernchef zu werden?


Ihr Vater, Heinz Wuffli, war einst Topbanker bei der Schweizerischen Kreditanstalt. Er ist 1977 über die Chiasso-Affäre gestolpert und musste die Bank verlassen. Welchen Rat hat er Ihnen auf Grund dieser Erfahrung auf den Berufsweg mitgegeben?



Man sieht, wie schnell etwas kippen kann?



Sie sind als Konzernchef der Vorgesetzte von über 70 000 UBS-Mitarbeitern. Wie würden Sie Ihren persönlichen Führungsstil beschreiben?


Wie lauten Ihre Führungsgrundsätze?


Sind Sie ein Machtmensch?



Wie wichtig sind Ihnen Statussymbole? Die stehen Ihnen als Konzernchef ja jetzt zu. Haben Sie Ihren schwarzen Firmen-Mercedes schon bestellt?



Das kann sich ja später ändern, wie bei vielen anderen Topbankern, die sich nach kurzer Zeit an der Firmenspitze grosse Villen bauen liessen. Schliesslich sind Sie erst gerade der oberste Chef geworden.



Schweizer gelten als übervorsichtige, die Angelsachsen als aggressive Banker. Haben Sie Reaktionen Ihrer amerikanischen Kollegen bemerkt? Dass die sagen: Jetzt kommt ein Schweizer als Konzernchef, jetzt wird sicher gebremst?

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In der Bank wird befürchtet, dass das Investment-Banking zurückgestutzt werden soll zu Gunsten des Private Banking. Wie wird sich die Gewichtung der einzelnen Firmenteile verändern?


Das Risikoprofil der einzelnen Bereiche ist ja recht unterschiedlich. Im Investment-Banking drohen Fussangeln.


Vor etwa einem Jahr gingen UBS-Insider davon aus, die Investment-Bank werde bald abgestossen.


Warum steigt die UBS beim kollabierten US-Energiehandelsgiganten Enron ein?



Der Enron-Deal wird in den USA stark diskutiert. Der Name UBS könnte dadurch einiges an Bekanntheit gewinnen.



Daran ist die UBS auch etwas selber schuld. Ihr Investment-Banking-Teil hat den Namen in den letzten fünf Jahren nicht weniger als fünfmal geändert.


Wird die jetzige Namensgebung bleiben, wie sie mit UBS Schweiz, UBS Warburg, UBS PaineWebber besteht?



Also ein einziger Name für alles?



Die Finanzanalysten werden Sie noch überzeugen müssen. Ihr Vorgänger Luqman Arnold hatte einen ausgezeichneten Ruf bei den Investoren.



Haben Sie mit grossen Investoren auch schon Kontakt gehabt?



Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Arbeit als Konzernchef gesetzt? Woran wollen Sie sich in fünf Jahren messen lassen?

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