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«Eine Fixierung auf Roche besteht nicht»

Topbanker Hans-Jörg Rudloff, Chairman von Barclays Capital und Vizepräsident von Novartis, über Exzesse im Investment-Banking, die Gerüchte um den Merger mit Roche und den Absturz der Weltbörsen.

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BILANZ: Barclays muss es derzeit wirklich gut gehen. Das einzige Skandälchen, das in der Branche herumgereicht wird, ist, dass fünf Ihrer Investment-Banker zu viel für ein Mittagessen ausgaben und deshalb gefeuert wurden.
Hans-Jörg Rudloff:


Auf Spesen?



Inwiefern?



Ihr früherer Arbeitgeber, die Credit Suisse First Boston (CSFB) , hat gravierendere Skandale zu gewärtigen: Verluste wegen zu hoher Risiken, Untersuchungen wegen fraglicher IPO-Geschäfte und so weiter. Was macht Barclays besser als die CSFB?


Bei CSFB ist das anders?



Sind hohe Boni denn schädlich?



Ein Argument gegen den heutigen CS-Chef Lukas Mühlemann, der als Ex-McKinsey-Berater kein Bankenmann ist?



Noch heute gibt es CS-intern Leute, die sagen, man hätte First Boston nie kaufen dürfen.


Inwiefern?


Was heisst «Morgan-Stanley-Kultur»?



Sie sind nicht nur Banker, sondern auch Vizepräsident des Schweizer Pharmagiganten Novartis. Wann schnappt ihr euch den Lokalrivalen Roche?



Marktbeobachter sehen das anders. An der Börse wird gemunkelt, Novartis sei daran, den Anteil an Roche von 21 auf 30 Prozent aufzustocken. Londoner Banken sollen helfen und Sie persönlich dafür die Drehscheibe sein.


Die Roche-Besitzerfamilie stemmt sich gegen ein Zusammengehen. Aber liegt der Entscheid wirklich allein bei Roche? Kann Novartis nichts machen, keinen Druck aufsetzen?

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Experten sagen für die Pharmawelt eine regelrechte Fusionswelle voraus. Gerüchte sagen, Novartis sei abgesehen von Roche auch am US-Giganten Bristol-Myers interessiert.


Kürzlich hat Novartis den Forschungshauptsitz von Basel nach Boston verlegt. Wann wird sie eine US-Company?



Noch vor einigen Jahren haben Fusionsfantasien die Börse belebt. Heute scheint gar nichts die Märkte nach oben bewegen zu können. Bleiben die Kurse so tief?


Wieso?



Was meinen Sie mit «Korrekturprozess»?


Auch im Börsenwert?



Wird es alle Märkte gleich treffen: die USA, Europa, die Schweiz?



Sie sagen, wir seien inmitten dieses Korrekturprozesses. Wie lange wird er noch dauern?



Für den Anleger eine lange Zeit.


Was soll der Anleger bis dahin machen? Gänzlich aus den Aktienmärkten aussteigen?



Heisst das nicht aber auch, vermehrt Cash zu halten, liquide zu sein?



Wie konnte es überhaupt zur Krise kommen?



Welche Rolle spielten die Medien?


Wer zahlt für den laufenden Korrekturprozess: vor allem die Anleger?



Wird die Krise auch politische Folgen haben?



Sie haben Angst, der Staat werde sich wieder vermehrt in die Wirtschaft einmischen?



Gibt es schon Anzeichen dafür?

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