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Die Riesen Essilor Luxottica und Meta starten mit smarten Brillen durch. Für den Durchbruch braucht es ein Schweizer Start-up.
Die Ray-Ban Display: Das neuste Wearable von Essilor Luxottica und Meta.
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Mark Zuckerberg mag grosse Wetten. Rund 3 Milliarden Dollar schwer ist diejenige auf smarte Brillen, auf Wearables, die wir auf der Nase und vor den Augen tragen. So viel hat der Mastermind von Meta in den grössten Optikkonzern der Welt gesteckt, den französisch-italienischen Riesen Essilor Luxottica.
Der Konzern setzt mit allem, was Brillen oder Kontaktlinsen betrifft, über 26 Milliarden Euro um. Das Unternehmen produziert Brillengläser, Korrekturlinsen, Brillen, besitzt zahlreiche Brillenmarken wie Ray-Ban und Oakley, es produziert Brillen und Sonnenbrillen für wichtige Luxusmarken, etwa für Armani, Prada und Chanel – und es verkauft seine Produkte auch selbst an die Konsumentinnen und Konsumenten, in der Schweiz etwa in den Optikerketten Visilab und McOptic.
Gemeinsam entwickeln und vermarkten Meta und Essilor Luxottica die smarten Brillen von Ray-Ban. Und das mit zunehmendem Erfolg. Per Ende 2024 haben die beiden Unternehmen rund zwei Millionen Stück abgesetzt, vor wenigen Wochen wurde das dritte Modell – vorerst nur in den USA – auf den Markt gebracht. Es soll der Produktkategorie nochmals neuen Schwung verleihen und deutlich mehr Kundinnen und Kunden dazu verführen, ihr Handy mit einem Gerät, das auf der Nase sitzt, zu ergänzen.
Klar ist: Der Markt für sogenannte Smartglasses wird in den kommenden Jahren stark wachsen. Er dürfte sich aus der aktuell rund 2,5 Milliarden Dollar kleinen Nische heraus entwickeln und in fünf Jahren rund 8,5 Milliarden Dollar gross sein. Und damit wäre das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
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Meta und Essilor Luxottica dominieren das Geschäft klar: Zurzeit stammen fast drei Viertel aller smarten Brillen von Ray-Ban. Das eben lancierte Modell wird die Marktbeherrschung durch das europäisch-amerikanische Duo noch verstärken. Nur Huawei und das US-Start-up Rokid haben vergleichbare Geräte am Start.
Doch das wird sich ändern. Denn Meta hat auch Google auf den Geschmack gebracht. Noch steht der Tech-Konzern im Vergleich zum Rivalen Meta zwar eher an der Seitenlinie, aber er hat bereits rund 150 Millionen Dollar in das Brillenunternehmen Warby Parker investiert, notabene im Verbund mit der Brillentochter des Luxusgüterkonzerns Kering. Auch Google soll rund 100 Millionen Dollar in ein weiteres Brillenunternehmen eingeschossen haben: Gentle Monster. Allerdings ist dieses Investment nicht bestätigt.
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Klar aber ist: Seit Google dank Meta hat beobachten können, dass es einen Markt für smarte Brillen gibt, wenn sie die Trägerinnen und Träger nicht wie Tech-Nerds aussehen lassen, sondern als modisch durchgehen, hat der Konzern seine Bemühungen um die Wearable-Kategorie deutlich hochgefahren.
Egal, wer bei Smartglasses das Rennen machen wird, man dürfte früher oder später auf Schweizer Technologie angewiesen sein. Denn das Westschweizer EPFL-Spin-off Creal gilt derzeit als führend darin, Displays für Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen zu entwickeln. Das hat bereits das Interesse des deutschen Brillenglasspezialisten Zeiss auf sich gezogen; Zeiss hat in Creal investiert.
Creal konzentriert sich darauf, das Seherlebnis von Mixed-Reality-Anwendungen so natürlich wie möglich zu machen – eine Grundvoraussetzung dafür, dass Smartglasses wie reguläre Korrekturbrillen wirklich den ganzen Tag getragen werden können. Dabei geht es insbesondere um die Simulation von natürlichem Licht direkt vor dem Auge und die Erreichung einer Tiefenwirkung, die herkömmlichen VR-Displays noch völlig abgeht, was das Tragen entsprechender Geräte anstrengend macht. Besonders verheissungsvoll: Mit Joe O’Keefe hat Creal einen früheren Meta-VR-Manager für das eigene Advisory-Board gewonnen.
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Smartglasses sind eine Vision aus dem Silicon Valley, werden den Durchbruch aber vielleicht dank Schweizer Erfindungsgeist schaffen.
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