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Luxusgüter-Nachfrage gesunken

Millionäre setzen auf Wohlbefinden statt materiellen Besitz

Die Prioritäten von vermögenden Privatpersonen haben sich vor dem Hintergrund laufender geopolitischer Spannungen und Handelsstreitigkeiten verschoben.

Die Preisrückgänge bei Handtaschen, Schmuck und Damenschuhen deuten laut einer Studie von Julius Bär auf einen geringeren Luxuskonsum hin. (Archivbild)

Die Preisrückgänge bei Handtaschen, Schmuck und Damenschuhen deuten laut einer Studie von Julius Bär auf einen geringeren Luxuskonsum hin.

KEYSTONE/Peter Klaunzer

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Die Prioritäten von vermögenden Privatpersonen haben sich verschoben. Grund sind die geopolitischer Spannungen und Handelsstreitigkeiten. Während die Ausgaben für Luxusgüter zurückgehen, ist die Nachfrage nach Reisen und Erlebnissen ungebrochen.

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Die Preise für einen luxuriösen Lebensstil sind in den 25 untersuchten Städten zum ersten Mal seit Jahren im Durchschnitt gesunken, wie der am Montag veröffentlichte «Global Wealth and Lifestyle Report» von Julius Bär herausgefunden hat.

Der von der Zürcher Privatbank zusammengestellte Warenkorb mit zwölf Konsumgütern und acht Luxusdienstleistungen verbilligte sich seit 2024 um 2 Prozent auf US-Dollar-Basis.

Dienstleistungen wurden dabei bloss um 0,2 Prozent günstiger, während die Preise für Waren mit 3,4 Prozent deutlich zurückgingen. Grund dafür sei vor allem der Verfall bei den Technologieprodukten (-22,6 Prozent), wo die Preise für das MacBook nach Einführung des neuen Chips von Apple gesenkt wurden.

Aber auch der Rückgang bei Handtaschen, Schmuck, Champagner und Damenschuhen deutet laut Studie auf einen geringeren Luxuskonsum hin.

Mehr Ausgaben für Flüge und Gesundheit

Zwar sind die Ausgaben für luxuriöse Güter im vergangenen Jahr gesunken, das bedeutet aber nicht, dass wohlhabende Privatpersonen insgesamt weniger kaufen. Business-Class-Flüge wurden im Gegenzug mit einem Plus von mehr als 18 Prozent deutlich teurer. Als Treiber wirkten Veränderungen bei den Preismodellen, begrenzte Flugkapazitäten und die anhaltende Nachfrage nach hochwertigen Reisemöglichkeiten.

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Zudem zeige sich ein Trend Richtung Gesundheit und Langlebigkeit. Über 80 Prozent der Studienteilnehmenden haben angegeben, dass sie aktiv Massnahmen zur Verlängerung ihrer Lebensdauer ergreifen. Diese reichen von einem gesundheitsbewussteren Lebensstil bis hin zu Eingriffen wie Gentherapie und kryogene Behandlungen.

Zürich ist fünftteuerste Stadt

Derweil kostet das Leben in Luxus nicht überall gleich viel: Die weltweit teuerste Stadt für Millionäre ist laut der Studie immer noch Singapur.

Gleichzeitig stieg London auf den zweiten Platz auf und verdrängte damit Hongkong auf den dritten. Aber auch Monaco und Zürich rückten auf Platz 4 bzw. 5 vor und Dubai setzt seinen Aufwärtstrend weiter fort. Am günstigsten leben Millionäre weiterhin in der südafrikanischen Metropole Johannesburg.

(sda/dob)

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