Guten Tag,
Die Schweizer Revier-Hotels bringen City-Hotellerie in die Berge. Jetzt denkt der Revier-Chef auch über Häuser in Städten nach.
Aussicht aus der Revier Mountain Lodge Adelboden: Gäste schlafen hier quer zum Fenster.
PD/Revier HotelsWerbung
So viel futtern, wie man will, am reichlich bestückten Buffet, das ausstaffiert ist mit Butterschwan und Saftbar – ein Klassiker im All-inclusive-Tourismus. Mit einer Skitageskarte so oft rauf- und runterflitzen, wies beliebt – ein gelerntes und beliebtes Schneesportverhalten. Aber für einen fixen Betrag so oft im Hotel übernachten, wie man will? Damit betrat Daniel Renggli, Chef der jungen Schweizer Hotelgruppe Revier Hotels, letzten Winter für seinen neuen Betrieb in Saas-Fee VS Neuland.
Jetzt liefert der kecke Hospitality-Unternehmer ein Update seines Pricing-Modells. Aber statt eines einzigen Flatrate-Programms drückt Renggli gleich drei in den Markt. Gäste können für einen Fixpreis von 1111 Franken während der Wintersaison unbegrenzt in einem der Revier-Hotels übernachten. Für 1999 Franken kann man sich die Option kaufen, sich eine Wintersaison lang unbegrenzt in allen sechs Revier-Hotels in der Schweiz und in Österreich hinzulegen. Und damit der Schnapszahlen nicht genug: Für 3333 Franken gibt es das ganzjährige Generalabonnement: All You Can Sleep in allen sechs Hotels, das ganze Jahr über.
Ob diese Flatrate-Dreifaltigkeit als PR-Stunt, als Auslastungsmodell oder als Renditebringer zu werten ist, wird die nahe Zukunft zeigen. Sicher aber zeugt das Preismodell davon, dass da einer daran ist, das Thema Berghotellerie anders zu denken. Renggli, der noch nie eine Hotelfachschule von innen gesehen hat, schreibt den Code der Budgethotellerie am Berg neu, setzt auf standardisierte, schlanke Abläufe und führt überall dort Technologie als Helfer ein, wo der «human touch» nicht darunter leidet. Die Bezeichnung «Hospitality-Erbsenzähler» mag er nicht so sehr, aber mit dem Titel eines «Hotelkonzepters im Buchhalter-Nötzli-Flow» kann der Beizersohn vom linken Zürichseeufer leben.
Rengglis Glück: Die Revier Hospitality Group gehört der Ostschweizer Immobilienentwicklerin Fortimo Group – und diese ist gewillt, zünftig in das Wachstum der Revier-Hotels zu investieren. Renggli fasst das bisherige Volumen so in Zahlen: «Seit dem Start 2017 wurden, inklusive des Betriebs in Dubai, rund 150 Millionen Franken in die Revier-Hotels investiert.»
Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Mit den Revier-Hotels will Renggli weiter wachsen. Zu den heute vier Betrieben in der Schweiz, den zwei Häusern in Österreich und einem Ableger in Dubai kommen bald neue Hotels hin-zu.
Fünf weitere, um konkret zu sein. In Kirchberg/Kitzbühel (Eröffnung 2027), am Rheinfall Schaffhausen (2028), in Laax (2028), Grindelwald (2029) und Engelberg (2030). Wenn sich das zeitlich alles so machen lässt. Renggli weiss, wie aufwendig das Prozedere sein kann, vor allem in unserem Alpenland: Planungszyklen sind in der Schweiz sehr aufwendig: «Von der ersten Idee bis zur Realisierung kann es fünf bis zehn Jahre dauern. Wobei fünf Jahre schon schnell sind. Auch deshalb, weil gewisse Anrainer nur schon aus Prinzip Einsprachen machen – und weil sie Geld verdienen wollen damit.»
Werbung
Renggli, der die Revier-Hotels nach der Budgetdesignidee einrichtet, wie man es von Ketten wie Motel One, Ruby und Citizen M kennt, sperbert aber nicht nur am Berg nach neuen Locations. Ihn interessieren auch City- und Meerlagen. Der Hotelkonzepter nennt Städte, die infrage kommen könnten: «Zürich und Luzern sind interessant für uns, im Ausland München oder Innsbruck. In zweiter Linie dann italienische Grossstädte und Mittelmeerdestinationen.»
Der Erfolg scheint dem umtriebigen CEO bisher recht zu geben. Immerhin hat es Renggli geschafft, bei den Hotels der Gruppe die Preise anzuheben: «Ein Revier-Hotelzimmer sollte – abgesehen von prominenten Grossevents – nicht mehr als 250 Franken pro Nacht kosten», sagt der Zahlenfuchs. Das Preisband beginne bei 119 Franken. Ganz am Anfang sei man bei Abo-Preisen in einem Range von 89 Franken bis 229 Franken gewesen: «Die Nachfrage hat uns geholfen, die Preise zu steigern. Der Durchschnitts-preis pro Doppelzimmer liegt heute bei 182 Franken.»
An dieser Stelle findest du einen ergänzenden externen Inhalt. Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Werbung
Werbung