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In der elektrischen und luxuriösen Limousine des koreanischen Autobauers wird ein lang gehegter Bubentraum in die Tat umgesetzt.

David Schnapp
Auf einer Fahrt durch das Landwassertal Richtung Davos überzeugt der Genesis eG80 mit sanftem Fahrkomfort und luxuriöser Ausstattung.
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Es mag vielleicht nach einem merkwürdigen Traum klingen, aber ein unerfüllter Wunsch auf meiner To-do-Liste des Lebens ist eine Tätigkeit als Chauffeur. Ich stand sogar mal kurz davor, einen Job als Uber-Fahrer aufzunehmen. Als meine Frau davon erfuhr, wurde aber schnell klar, dass sie dies für eine so unterbelichtete Idee hielt, dass ich den Plan im Sinne einer langen, glücklichen Ehe wieder fallen liess. Als sich aber kürzlich die Gelegenheit ergab, am Steuer eines Genesis eG80 wenigstens für einen Tag Chauffeur zu spielen, ergriff ich gerne die Gelegenheit.
David Schnapp schreibt seit vielen Jahren über Essen und Autos – irgendwie muss man schliesslich das Restaurant erreichen, sagt er.
Luxuslimousinen sind eines der vielen Spezialgebiete der deutschen Automobilindustrie, eine S-Klasse von Mercedes ist ein Synonym für diese Kategorie und ein moderner BMW i7 ein Sinnbild des fortschrittlichen Luxus. Als Herausforderer trat eine Zeit lang noch Lexus mit dem LS auf, aber dieses Modell ist vom Schweizer Markt verschwunden. Stattdessen bietet der koreanische Hersteller Genesis mit dem elektrischen G80 sehr viel Auto fürs Geld in Form einer luxuriösen Limousine. In der Ausstattung «Premium» kostet der komfortable Wagen 91 000 Franken. Im Vergleich zur Konkurrenz ist das ein Unterschied wie zwischen Globus Delicatessa und Lidl.
Beim Park Hyatt Hotel in Zürich setze ich mich ans Steuer eines eG80. Ein Kollege übernimmt auf dem privilegierten Sitzplatz hinten rechts die Rolle des Fahrgasts, und mit einem sanften Ruck setzt sich das Schiff auf vier Rädern in Bewegung. Das Schöne am Steuer einer Limousine wie dieser ist, dass sie am effektivsten mit Zurückhaltung und Noblesse gefahren wird. Überholt wird nur, wenn es wirklich nicht anders geht: Das grösstmögliche Wohlbefinden der Insassen zu gewährleisten, muss schliesslich das höchste Ziel eines jeden Chauffeurs sein. Im Genesis gelingt das leicht: Das Fahrwerk bemüht sich spürbar, jegliche asphaltierten Unbilden von den Insassen fernzuhalten, eine Hinterradlenkung sorgt für Stabilität in Kurven. Unebenheiten kompensiert die Federung mit sanftem Nachwippen, während die Innenraumakustik und hochwertige Materialien wie Nappaleder einen weichen Kokon bilden, der das Gefühl verstärkt, in einer elektrifizierten Sänfte zu sitzen. Dass die Lenkung etwas künstlich wirkt und die Federwege bisweilen etwas gar lang erscheinen, lässt sich kritisieren, trübt das Gesamterlebnis aber kaum.
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Wir fahren durch das unberührte Landwassertal Richtung Davos, also eine typische Limousinen-Strecke, die beispielsweise ein Gast des World Economic Forum zurücklegen würde. Der Genesis eG80 macht es einem dabei leicht, den vorbildlichen Chauffeur zu spielen.
Antrieb: Zwei E-Motoren
Batterie: 94,5 kWh
Reichweite: 567 km (WLTP)
Leistung: 272 kW (370 PS)
0–100 km/h: 5,1 s
Vmax: 225 km/h
Preis: ab 91’000 Franken
Wohin: Davos
Soundtrack: Café del Mar
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