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Mit der Baguette-Tasche erlangte Fendi Kultstatus. Zum Ausruhen bleibt keine Zeit – erst recht nicht nach einem Jahrhundert. Fendi forever.
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Es gibt die Missonis, die Versaces, die Guccis. Doch keine Familie hat die Modegeschichte so beständig und fulminant geschrieben wie die Fendis. Vor hundert Jahren nahm die Geschichte jener Stil-Dynastie ihren Anfang, die geprägt ist von Frauen mit unbeirrbarem Willen, leidenschaftlicher Hingabe und einer klaren Vision. «Ich erinnere mich an die kreative Atmosphäre im Atelier und daran, wie die Kollektionen entstanden», sagt Silvia Venturini Fendi, die das modische Erbe in dritter Generation fortführt und neben Accessoires die Herren- und Kinderlinie sowie aktuell auch die Damenkollektion verantwortet, in einem Interview mit «Vogue». «Aus den Gesprächen zwischen meiner Mutter und ihren Schwestern entwickelten sich häufig hitzige Diskussionen. Es war ein faszinierendes Schauspiel. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch, dass sie es am Ende immer schafften, eine gemeinsame Linie zu finden – und das, obwohl jede von ihnen so speziell war.»
Gegründet wurde Fendi 1925 in Rom von Adele Casagrande und Edoardo Fendi als Anbieter edler Stolen und Lederwaren mit einem ersten Geschäft an der Via del Plebiscito. Das Haus florierte: 1933 markierte mit der Einführung des ausser-gewöhnlich feinen Pergamena-Leders für Reisegepäck den Beginn eines unverwechselbaren Markenzeichens, dem berühmten Fendi-Gelb. Schon früh stand die Marke für Eleganz und Hingabe zur italienischen Handwerkskunst – Werte, für die Fendi bis heute steht.
Adele und Edoardo hatten fünf Töchter: Paola, Anna, Franca, Carla und Alda. 1946 stiegen alle in das Familienunternehmen ein. Als die fünf Fendi-Schwestern schrieben sie Geschichte – mit ihrer unternehmerischen Weitsicht und als Matriarchinnen mit Herz und Stil. Ihre erste Modeschau 1958 trug den Namen «La col-lezione dell’amore», ein Titel, der das Fendi-Credo nicht schöner hätte vorwegnehmen können.
Als Liebesgeschichte lässt sich auch die jahrzehntelange Beziehung des Hauses zu Karl Lagerfeld erzählen. 1965, kaum dreissig Jahre alt, trat er quasi in die Familie ein: Als Kreativdirektor blieb er ihr über fünf Jahrzehnte lang treu. Es wurde eine der längsten und fruchtbarsten Designer-Maison-Partnerschaften der Modegeschichte. Lagerfeld entwarf das ikonische doppelte F-Logo, ein Akronym für «fun furs», und verwandelte Pelz von einem traditionellen Luxusmaterial in ein modisches Statement. Wendbare Pelze, strukturierte Nerze, unsichtbare Reissverschlüsse zur Längenanpassung oder innovativ applizierte Strasssteine.
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Diese luxuriösen Neuinterpretationen faszinierten nicht zuletzt den Jetset des Cinecittà – eine Verbindung zwischen Fendi und der Filmwelt, die bis heute anhält. Dieser kam mit Vorliebe in die Salons und Ateliers an der Via Borgognona in Rom, wo die Fendi-Schwestern arbeiteten. Durch holzgetäfelte Flügeltüren gelangte man in eine Welt aus üppigen Teppichen, Diwanen und Kristalllüstern, die tagsüber die Kundschaft der «alta sartoria» empfing und abends zum Treffpunkt der High Society wurde – etwa Silvana Mangano, die im Visconti-Film «Gewalt und Leidenschaft» Fendi-Pelz trug. Man flüsterte sich Geheimnisse zu, erzählte Geschichten von Generation zu Generation weiter, während das Gefühl von Glamour allgegenwärtig war.
Diese Atmosphäre liess Silvia Venturini Fendi bei der Präsentation ihrer Jubiläumskollektion «Fendi 100» wieder aufleben und verwandelte den neuen Showroom Spazio Fendi in eine Illusion der historischen Salons samt Holztüren. Diese öffneten Dardo und Tazio, die siebenjährigen Zwillingssöhne von Delfina Delettrez Fendi und Nico Vascellari – und Silvias Enkel. Beide trugen Repliken eines Reitensembles, das einst von Karl Lagerfeld entworfen und 1967 von der damals gleichaltrigen Silvia getragen wurde. Die Show konnte beginnen. Und dies tat sie mit purer Fendiness: Sinnlichkeit verband sich mit römischer Strenge, Ironie und Humor trafen auf Ernsthaftigkeit. Damen- und Herrenkollektion waren durchdrungen von Schneidertraditionen und subversiven Interpretationen italienischer Raffinesse. «Ich wollte mich nicht zu sehr in den physischen Archiven verlieren», sagt Silvia Venturini Fendi. «‹Fendi 100› ist für mich vielmehr eine Sammlung persönlicher Erinnerungen – realen wie imaginierten. Eine Reflexion darüber, was Fendi einst war und was es heute bedeutet.»
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