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In der Schweiz hat in den letzten zehn Jahren die Zahl der Zombie-Unternehmen stark zugenommen. Der Anstieg verlief sogar schneller als in den USA oder China.
Bastian Heiniger
GEISTERSTADT: Das taumelnde chinesische Immobilienunternehmen Evergrande zeigt, welche wirtschaftlichen Risiken Zombie-Unternehmen verursachen können.
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Zombies sind auf dem Vormarsch. In den letzten zehn Jahren hat sich weltweit die Zahl der Zombie-Unternehmen fast verdreifacht, wie aus einer für BILANZ ausgewerteten Studie des Beratungsunternehmens Kearney hervorgeht. «Was die Auswirkungen davon sein können, zeigte sich jüngst etwa in China, wo die Zahlungsunfähigkeit des hoch verschuldeten Immobilienunternehmens Evergrande eine Wirtschaftskrise auszulösen drohte», sagt Studienautor und Kearney-Partner Christian Feldmann.
Als Zombie gilt laut OECD ein Unternehmen, wenn es seit mindestens zehn Jahren existiert, doch in den letzten drei Jahren aus dem operativen Ergebnis heraus die Zinsen nicht zahlen konnte. Auch hierzulande schreitet die Zombifizierung voran. «Die Schweiz zeigt im Vergleich zu den wichtigen Handelspartnern USA, China und Deutschland in den letzten zehn Jahren die höchste Zunahme bei den börsennotierten Unternehmen», sagt Mitautor und Kearney-Partner Christof Ledermann.
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Gab es 2010 erst einen Zombie, sind es heute schon zehn. «Die Schweiz stand früher sehr gut da, hat sich jedoch inzwischen dem Niveau anderer Länder angepasst», sagt er. Ein Grund sieht Ledermann etwa darin, dass aufgrund der anhaltenden tiefen Zinsen die Unternehmen den Hebel einer Fremdfinanzierung stärker nutzten.
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Welche Schweizer Unternehmen in diese Kategorie fallen, macht Kearney nicht publik: Vier stammten aber aus dem Bereich Healthcare, je zwei aus Industrie und Real Estate, eines produziert Konsumgüter, und ein weiteres ist in der Materialherstellung tätig. Zudem handle es sich grösstenteils um kleinere Unternehmen mit Umsätzen im zwei- bis tiefen dreistelligen Millionenbereich.
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