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Circus Macksimus

Wie der Europa-Park-Gründer sein Lebenswerk bis heute prägt

Roland Mack gründete den liebsten ­Freizeitpark der Schweizer, als noch keiner an das Geschäft glaubte. Auch mit 75 lässt es ihn nicht los.

Weisses Viereck

Nele Antonia Höfler

Family BusinessRoland Mack gründete 1975 mit seinem Vater Franz den Europa-Park. Damals eine Grünfläche mit ein paar Attraktionen.

Family Business: Roland Mack gründete 1975 mit seinem Vater Franz den Europa-Park. Damals eine Grünfläche mit ein paar Attraktionen.

Nico Kurth / laif

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Roland Mack muss fahren, immer weiterfahren. Sobald er stehen bleibt, wird er von Leuten umzingelt, die ein Foto mit ihm wollen. Und so düst Mack mit seinem Golfkart durch die Massen, bremst, weicht aus, gibt Gas, bremst wieder, dann steht er doch. Mack steigt aus, seufzt, lächelt, winkt. «Ich traue mich bald gar nicht mehr in den Park», sagt Mack, als er eine Selfieparade später zurück in den Wagen steigt.

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Weiter also durch «den Park», seinen Europa-Park. Macks Lebenswerk und Lebensinhalt. Neulich sei er mit einem hochrangigen Politiker im Park gewesen, berichtet der Unternehmer. Anders als ihn habe den kaum einer erkannt. «Der hat dann gesagt, komm, ich mache die Fotos mit den Fans», erzählt Mack. Es soll klingen, als sei ihm die Aufmerksamkeit unangenehm. Aber er kann nicht verbergen, wie stolz er auf all das ist. Sein Park, seine Fans, sein Ruhm, in dieser Miniaturwelt mit Walliser Dorf, skandinavischen Häuserfassaden und kroatischem Glockenturm.

Schweizer gästeRund sechs Millionen Besucherinnen und ­Besucher sind jedes Jahr im Europa-Park zu Gast. 1,3 Millionen reisen aus der Schweiz an.

Schweizer Gäste: Rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher sind jedes Jahr im Europa-Park zu Gast. 1,3 Millionen reisen aus der Schweiz an.

Nico Kurth / laif
Schweizer gästeRund sechs Millionen Besucherinnen und ­Besucher sind jedes Jahr im Europa-Park zu Gast. 1,3 Millionen reisen aus der Schweiz an.

Schweizer Gäste: Rund sechs Millionen Besucherinnen und Besucher sind jedes Jahr im Europa-Park zu Gast. 1,3 Millionen reisen aus der Schweiz an.

Nico Kurth / laif

Roland Mack liebt das Spiel mit der Öffentlichkeit. Der Europa-Park bietet ihm die Bühne, die er seit knapp 50 Jahren mit Leidenschaft bespielt. Mit der Erfolgsgeschichte eines Familienunternehmers: 1975 gründete Mack zusammen mit seinem Vater den Europa-Park Rust. Damals eine Grünfläche mit einigen Fahrgeschäften, heute ein Freizeitpark der Superlative, der zweitgrösste Europas – nach Disneyland in Paris – und weltweit anerkannt. Die US-Fachzeitschrift «Amusement Today» wählte den Park acht Mal in Folge zum weltbesten Freizeitpark. Über sechs Millionen Besucher vergnügen sich jährlich auf über 100 Fahrgeschäften. Rund 1,3 Millionen Gäste reisen jeweils aus der Schweiz an. Laut Mack ist Rust damit das am zweitmeisten besuchte Touristenziel Deutschlands – gleich nach dem Kölner Dom.

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touristenmagnetLaut Roland Mack ist Rust das am zweitmeisten besuchte Touristenziel Deutschlands – gleich nach dem Kölner Dom.

Touristenmagnet: Laut Roland Mack ist Rust das am zweitmeisten besuchte Touristenziel Deutschlands – gleich nach dem Kölner Dom.

Nico Kurth / laif
touristenmagnetLaut Roland Mack ist Rust das am zweitmeisten besuchte Touristenziel Deutschlands – gleich nach dem Kölner Dom.

Touristenmagnet: Laut Roland Mack ist Rust das am zweitmeisten besuchte Touristenziel Deutschlands – gleich nach dem Kölner Dom.

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Womit die Serie der Superlative erst eröffnet wäre. Mit über 70 Restaurants, Cafés und Bars sowie 5800 Betten ist der Park der umsatzstärkste Gastronomiebetrieb und das grösste Hotelresort in Deutschland. Der Park ist eine eigene Kleinstadt und Mack ihr Bürgermeister auf Lebenszeit. Es gibt eine Feuerwehr, mehrere Kapellen samt Pfarrer und sogar ein eigenes Schloss. Schlossherr zwischenzeitlich: Roland Mack. Irgendwann wurde seiner Familie dieses Domizil jedoch zu klein. Nach Feierabend düst Mack heute stattdessen in den Märchenwald. Eine Brücke zwischen Schneewittchen und Dornröschen führt über einen Fluss zu seinem Privathaus. Ein Leben ausserhalb des Parks? Kommt für Mack nicht infrage: «Ich brauche die Geräusche vom Park, sie sind Teil meines Lebens geworden.»

Und ein Park ohne Mack? Auch das scheint kaum vorstellbar. Er wird im Oktober 75 Jahre alt, ein gutes Alter für einen klassischen Patriarchen, sein Amt doch noch abzugeben. Aber es ist eben eine Sache, ob man Schrauben oder Sensoren herstellt. Oder eine Fantasiewelt erschaffen hat, in der Besucher sich tagelang vollständig verlieren können, geprägt von den Ideen eines Menschen: Roland Mack.

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Die Qualder WahlDer Park bietet über 100 Fahr­geschäfte, über 70 Restaurants, Cafés und Bars sowie 5800 ­Betten.

Die Qual der Wahl: Der Park bietet über 100 Fahrgeschäfte, über 70 Restaurants, Cafés und Bars sowie 5800 Betten.

Nico Kurth / laif
Die Qualder WahlDer Park bietet über 100 Fahr­geschäfte, über 70 Restaurants, Cafés und Bars sowie 5800 ­Betten.

Die Qual der Wahl: Der Park bietet über 100 Fahrgeschäfte, über 70 Restaurants, Cafés und Bars sowie 5800 Betten.

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«Spielerisch Eingepflanzt»

Mack ist Vertreter der siebten Generation einer Familie, die sich im 18. Jahrhundert mit dem Bau von Postkutschen einen Namen machte, später zum Hauptlieferanten von Reisewagen für Schausteller wurde und schliesslich in die Produktion von Achterbahnen einstieg. Die stellt das Unternehmen Mack in der Kreisstadt Waldkirch noch heute her. Exportiert wird aus dem Breisgau in die ganze Welt. Aber auch nach Rust am Rhein, wo Roland Mack zusammen mit seinem Vater Franz Mack vor knapp fünfzig Jahren den Freizeitpark Europa-Park eröffnete. Damals lebten in dem kleinen Ort 2500 Menschen, heute sind es 4500.

An die Idee glaubte seinerzeit keiner. Achterbahnen, das war eine Sache für die Kirmes. Ein Freizeitpark? Das sei etwas für Kinder – oder für die Unterschicht. Der deutsche Bildungsbürger genierte sich für den naiven Spass und Zeitvertreib. Und so verweigerten die Banken den Macks Kredite. Auch für den Plan, Gastronomie und Hotels auf dem Gelände unterzubringen, fanden sie zunächst keine Partner. Und so taten Mack und sein Vater, was bis heute die Einstellung des Patrons prägt: Sie gingen persönlich ins Risiko, finanzierten, organisierten, bauten selbst, wo andere nicht an sie glauben wollten. Die damalige Erfahrung sitzt tief: Mack kennt noch heute die Namen jeder Bank und jedes Zulieferers, die damals die Zusammenarbeit ablehnten.

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TraditionsreichSchon 1870 stellte das Familienunternehmen  Mack erste ­Karussells her.

Traditionsreich: Schon 1870 stellte das Familienunternehmen Mack erste Karussells her.

Nico Kurth / laif
TraditionsreichSchon 1870 stellte das Familienunternehmen  Mack erste ­Karussells her.

Traditionsreich: Schon 1870 stellte das Familienunternehmen Mack erste Karussells her.

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Mit dem Erfolg des Europa-Parks hat sich auch der Ruf der Branche verändert. Bill Clinton und Angela Merkel waren schon zu Gast. Seinen Karrierehöhepunkt erreichte Mack 2012: Der Weltverband der Freizeitindustrie (IAAPA) ernannte ihn zum Präsidenten. Ein Jahr lang durfte er internationale Branchengrössen wie Disney, die Freizeitkette Six Flags und die Merlin Entertainments Group repräsentieren. Das Amt hat er längst nicht mehr inne, der Stolz aber ist geblieben. Seinen Anzug schmückt noch heute ein goldener Anstecker mit dem Schriftzug IAAPA Chair 2012. 

Heute wird der Schöpfer des Parks für das Alltagsgeschäft kaum noch gebraucht. Das Operative leiten seit 2022 Rolands Söhne Thomas und Michael. Mack senior ist nur noch beratend tätig – aber weiterhin Teil der Geschäftsführung, und er wird bei grösseren Entscheidungen eingebunden. Mit anderen Worten: immer noch mittendrin. Genau wie sein Bruder Jürgen Mack, der die Verantwortung für Personal und Finanzen trägt. Das Loslassen falle ihm schwer, gibt Roland Mack zu: «Ich will aber auch gar nicht. Wenn ich Fehler sehe, dann greife ich halt ein.» Viele bezeichneten ihn als Patriarchen, sagt er. Das stimme überhaupt nicht, setzt er an – und hält inne: «Obwohl, eigentlich schon.» Gezwungen habe er seine Kinder aber nie, im Unternehmen tätig zu werden. Womöglich habe er es «spielerisch eingepflanzt».

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Die SöhneThomas (l.) und ­Michael Mack verantworten inzwischen das operative ­Geschäft. Mack senior wird bei grösseren Entscheidungen eingebunden.

Die Söhne: Thomas (links) und Michael Mack verantworten inzwischen das operative Geschäft. Mack senior wird bei grösseren Entscheidungen eingebunden.

Nico Kurth / laif
Die SöhneThomas (l.) und ­Michael Mack verantworten inzwischen das operative ­Geschäft. Mack senior wird bei grösseren Entscheidungen eingebunden.

Die Söhne: Thomas (links) und Michael Mack verantworten inzwischen das operative Geschäft. Mack senior wird bei grösseren Entscheidungen eingebunden.

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Den beiden Söhnen entlockt der Satz ein synchrones Schmunzeln. Schon die Geburtstermine der Brüder wurden präzise gewählt: Geboren wurden beide ausserhalb der Parksaison. Waren die Kinder krank, wurden sie auf eine Matratze ins Büro gelegt. Alles drehte sich immer um den Park, berichten die beiden, auch Weihnachten und Ostern. «Wenn ich in der Jugend zu wenig Zeit im Park verbracht habe, wurden schon auch mal meine Golfsachen weggeschlossen», berichtet Michael Mack. Auch wenn Freizeit sein Geschäft ist: Privat hält Vater Roland von Freizeit eher wenig.

«Man lächelt es weg»

Zum Gespräch empfangen die Macks in einem Konferenzraum im Parkhotel Colosseo, dem Arbeitsmittelpunkt der Familie. Über dem Türrahmen steht in verschnörkelter Schrift Circus Macksimus. Den Raum dominieren schwere, dunkle Möbel. An den Wänden Porträts der Eltern, auf dem Kaminsims eine aus Marmor gefertigte Büste von Film- und Theaterarchitekt Ulrich Damrau, der den Europa-Park mit aufgebaut hat. In Sachen Personenkult üben die Macks keine falsche Zurückhaltung. In der Mitte steht eine lange Tafel. Der Platz am Kopfende ist fest vergeben: Hier sitzt Roland Mack.

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Seine Söhne nehmen es gelassen: «Wenn wir unserem Vater sagen würden, er solle weniger arbeiten und stattdessen anfangen, Golf zu spielen, würde er morgen krank werden», sagt Thomas Mack. Das Beste für seine Gesundheit sei, im Park zu werkeln. Manchmal sei es nervig, wenn er sich einmische. «Aber man lernt, damit umzugehen, und lächelt es weg», so Thomas Mack. Streng sei «der Vadder», wie die Söhne den Patron nennen, auch heute noch. Aber als Mentor eben auch unbezahlbar. Roland Mack stelle sehr gezielte Fragen. Stimme irgendwo eine Zahl nicht, finde er den Fehler sofort.

nervenkitzel 2009 eröffnete der Europa-Park seine erste Looping-Achterbahn Blue Fire.

Nervenkitzel: 2009 eröffnete der Europa-Park seine erste Looping-Achterbahn Blue Fire.

Nico Kurth / laif
nervenkitzel 2009 eröffnete der Europa-Park seine erste Looping-Achterbahn Blue Fire.

Nervenkitzel: 2009 eröffnete der Europa-Park seine erste Looping-Achterbahn Blue Fire.

Nico Kurth / laif

Diesen Perfektionismus bekommen nicht nur Roland Macks Nachfolger, sondern auch die Mitarbeiter regelmässig zu spüren. Kleinigkeiten wie eine kaputte Glühbirne oder eine Serviette auf dem Rasen bemerkt er sofort. «Dippelschisser» nennt ihn seine Frau. Auf Hochdeutsch: Pedant. Manchmal, sagt Mack, frage er sich schon, ob er den Leuten auf die Nerven gehe, ob die Mitarbeiter nicht Besseres zu tun hätten, «als den letzten Grashalm zu entfernen». Ändern will er sich nicht: «Weil ich ein Dippelschisser bin, ist der Park heute so erfolgreich.»

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Ob das wirklich der Grund für Macks Erfolg ist? Schwer zu sagen. Klar sei immerhin, dass er bei aller Prinzipientreue Veränderungen offen gegenüberstehe, sagen seine Söhne. Anders als ihr Grossvater: Franz Mack habe sich im hohen Alter mitunter über die Mitarbeiter beschwert, die nur noch «vor dem Fernseher sitzen» – sie arbeiteten am Computer. 

Dennoch zeigt auch Roland Mack die typischen Allüren eines Patriarchen. Etwa wenn es darum geht, das eigene Werk an einzelnen Stellen zu hinterfragen. Da war etwa die Sache mit der Dschungelflossfahrt, jahrelang eine grosse Attraktion im Park. Die Kulissen aber passten immer schlechter in die Zeit: Schwarze wurden darin als wilde Ureinwohner dargestellt, Weisse als Kolonialherren im Safari-Outfit. Seit letztem Jahr führt die Flossfahrt deshalb nicht mehr durch Afrika, sondern durch Österreich. Macks Entscheidung war das offenbar nicht: «Ich war als Kind mit meiner Oma in der Kirche und habe einem Mohrenkopf zehn Pfennig eingeschmissen, damit er mit dem Kopf nickt.» Dabei habe er sich nichts Böses gedacht. «Ich habe ein bisschen Probleme damit, das wirklich so zu integrieren.»

«Positiv besessen»

Auch was das Arbeitsethos angeht, hadert Mack mit den neuen Realitäten. Geht es nach ihm, sollten alle täglich vor Augen haben, wann das Geld verdient wird: an Wochenenden, in den Ferien, an Feiertagen. In Interviews rechnete er mit der Arbeitsmoral der jüngeren Generationen ab. «Was mir Sorge macht, ist das Wort Work-Life-Balance», sagte Mack 2022. «Da kommen 25-Jährige und wollen nur drei Tage arbeiten – dabei haben die das ganze Leben noch vor sich.» Manchmal werde er wegen dieser Haltung kritisiert, sagt Mack. Aber er bleibe dabei: «Irgendwoher muss der Wohlstand ja kommen.»

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Mangelnder Arbeitseifer stört ihn, bei fehlender Begeisterung für die Sache aber kennt er keine Gnade. Wenn ein leitender Ingenieur bei der Jungfernfahrt der neuen Achterbahn lieber in der Sauna sitzt, statt mit ihm im ersten Wagen die Testfahrt zu bestreiten, wird Mack ungemütlich. Jakob Wahl, heute Chef des Freizeitpark-Verbandes IAAPA, hat lange für den Europa-Park gearbeitet. Die Arbeitseinstellung seines Ex-Chefs beschreibt er so: «Roland Mack ist positiv besessen von seinem Park.»

Viele Entscheidungen erscheinen auf den ersten Blick betriebswirtschaftlich unsinnig. So würden etwa jeder Gullydeckel und jedes Toilettenhäuschen dem jeweiligen Themenbereich angepasst. Ökonomisch ergebe das keinen Sinn. Aber es trage dazu bei, dass dieses positive Gesamtgefühl entstehe, das Besucher in Dauergäste verwandle.

noch grösser, noch bunter Rund 180 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Wasserpark Rulantica.

Noch grösser, noch bunter: Rund 180 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Wasserpark Rulantica.

Nico Kurth / laif
noch grösser, noch bunter Rund 180 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Wasserpark Rulantica.

Noch grösser, noch bunter: Rund 180 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Wasserpark Rulantica.

Nico Kurth / laif

80 Prozent der Europa-Park-Besucher waren schon mal da. So auch zwei junge Frauen aus Essen, die Mack bei seiner Kontrollfahrt im Märchenwald trifft. Sie reisten drei Mal im Jahr für acht Tage nach Rust, um den Europa-Park zu besuchen, berichten sie stolz. Roland Mack freut sich, bleibt aber unbeeindruckt: «Ich bin immer hier», erwidert er schulterzuckend. 

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«Fertig wird der Park nie»

Nur wenige Meter weiter trifft Mack in der Themenwelt Schweiz eine Mitarbeiterin. In ihrer Freizeit besuchte sie den Europa-Park so oft, dass das Hobby irgendwann den finanziellen Rahmen sprengte. Also zog sie mit ihrem Partner nach Rust und bewarb sich um eine Stelle im Park. Jeder Bewohner der Stadt hat freien Eintritt. Als Roland Mack und sein Vater 1973 den Kaufvertrag für das Parkgelände unterzeichneten, machte die Stadt ihnen zur Auflage, dass der einst öffentliche Park den Bürgern auch in Zukunft zugänglich bleiben müsse.

Die Begeisterung dieser Park-Ultras dürfte auch daher rühren, dass sich in Rust immer was tut. Dass hier alles jedes Jahr noch grösser, noch bunter ist. Mack hält an seinem Anspruch fest, der ihn durch all die Jahre getragen hat, den Europa-Park hat wachsen lassen, während Konkurrenten eher stagnierten oder verkauft wurden: Mack denkt gross. Und was gross ist, will er dann noch grösser haben. Ein Anspruch, den seine Söhne übernommen haben. Als Nächstes hat sich die Familie vorgenommen, den Erfolg des amerikanischen Vorbilds Walt Disney umzudrehen: Statt aus Filmen und Comics eine Parkwelt zu erschaffen, soll aus dem Park ein Medienimperium wachsen. Der erste grosse Animationsfilm ist schon fertig, nächsten Sommer kommt er in die Kinos. Die Hauptrolle spielen die beiden Mäuse Ed und Edda, die Maskottchen des Europa-Parks.

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Auch in Rust soll es noch weitergehen. Die Familie hat sich bereits zusätzliche Hektaren für den Ausbau des Parks gesichert. Roland Mack ist überzeugt: «Fertig wird der Park niemals sein.» Und wenn doch mal kein Platz mehr ist? «Dann kann ich auch in die Kiste springen.» Eine Alternative wäre die Expansion im Ausland. Doch dazu bräuchten sie enorm viel Geld, die Familie wäre auf einen Finanzinvestor angewiesen. Das weiss auch Mack: «Das soll die nächste Generation entscheiden, aber ich warne davor!» Das Imperium soll Familiensache bleiben.

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