Guten Tag,
Der Schweizer reanimiert die ermüdete deutsche Bekleidungsikone. Nach einigen Kulturschocks zum Start geht es nun erstaunlich schnell aufwärts.
AUF DER KOMMANDOBRÜCKE Daniel Grieder im oberen Stock der Konzernzentrale von Hugo Boss in Metzingen. Sein Büro liegt nur wenige Schritte entfernt.
Paolo Dutto für BILANZEs war der 8. Juni 2021, als ein Schweizer dem deutschen Bekleidungskonzern Hugo Boss einen kräftigen Stromstoss verpasste. Daniel Grieder, als CEO erst wenige Tage im Amt, stellte sich am Konzernsitz Metzingen den Mitarbeitern vor: Mehr als 1000 versammelten sich nach dem Lunch, trotz Corona-Abstandsbestuhlung und Maskenpflicht. Die anderen Standorte, Boss beschäftigt weltweit 15'000 Menschen, waren per Livestream zugeschaltet.
Grieder präsentierte in groben Zügen seinen Strategieplan «Claim 5». Dann wandte er sich ans Publikum: «Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wollt ihr mich erst mal genauer kennenlernen, dann sagt ihr irgendwann, okay, so verkehrt ist der ja nicht, und wir legen zusammen los – dann verlieren wir aber ein Jahr. Oder ihr sagt, okay, wir glauben an ihn und seine Ideen, und legen los und schenken uns gegenseitig Vertrauen – dann können wir morgen anfangen».
Und er versprach, im letzteren Fall mache er selber genau das Gleiche: «Ich bringe nicht mein eigenes Team mit, sondern starte dieses Projekt hier zusammen mit euch.»
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