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Secret Watches geben sich geheimnisvoll, ihr Zifferblatt ist mit raffiniertem Design oder hinter opulenten Schmuckmotiven verborgen.
Iris Wimmer-Olbort
Mademoiselle Privé Bouton Gabrielle heisst die Uhr von Chanel, bei der ...
PR... ein goldenes Porträt Coco Chanels das Zifferblatt verbirgt.
PROhne Korsett aus dem Haus gehen? Undenkbar. Laut lachen oder sprechen? Ein Fauxpas. Lesen, gar studieren? Gesundheitsschädlich. Vor etwa 150 Jahren waren Frauen solchen Vorurteilen und Zwängen unterworfen. Vieles galt als unschicklich und gar als völlig unangebracht, wenn eine Dame in Gesellschaft auf die Uhr blickte.
Eine Uhr tragen durften sie aber durchaus: Schon früh waren Uhren Ausdruck von Mode, Wohlstand und Noblesse – für hochwohlgeborene Damen daher absolut standesgemäss. Das zeigt sich auf historischen Gemälden, zum Beispiel vom Maler Diego Velázquez, der die Infantin María Teresa von Spanien im 17. Jahrhundert mit gleich zwei Taschenuhren porträtierte: An der Taille befestigt, liegen die Zeitmesser auf dem ausladenden Rock der damals etwa 15-Jährigen. Feiner Pinselstrich zeigt aufwendig verzierte Uhrgehäuse – mehr Schmuck als Uhr. Denn die Zeit sollte für edle Damen schmückend sein, daher trugen Frauen sie einst als Anhänger um den Hals, als Broschen oder an der Taille.
Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Armbanduhr aufkam, waren es die Frauen, die sie zur Mode machten. Doch das Dilemma blieb: Auf die Uhr am Handgelenk zu blicken, war nicht weniger unangebracht als zuvor. Es begann ein raffiniertes Verwandlungsspiel: Armbanduhren für Frauen wurden immer zierlicher, und irgendwann verbargen die Uhrmacher winzige Zifferblätter diskret unter einer Abdeckung.
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