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Die Übernahme von Bucherer durch Rolex zementiert die Vormacht der Krone. Mehr noch: Sie dürfte die Swatch Group und Richemont in Bedrängnis bringen.

Marcel Speiser
Die Krone der Krone: Detailansicht einer Rolex-Uhr.
ZVGMan könnte es freundlicher und sachlicher formulieren, als es die Person tut, die Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour, Richemont-Konzernlenker Jérôme Lambert und natürlich auch Swatch-Group-Chefpirat Nick Hayek seit Jahrzehnten persönlich kennt. Aber das, was der Branchenbeobachter nach der Übernahme von Bucherer durch Rolex im Vertrauen sagt, trifft den Nagel eben auf den Kopf: «Jetzt macht sich Hayek in die Hose.»
Nach aussen gibt sich die Swatch Group zwar gelassen, gratulierte Rolex über einen Sprecher zum Kauf, der auch «im Interesse der Schweizer Industrie» sei und viel besser als ein Verkauf «an ausländische Gruppen oder an Private-Equity-Firmen». Fakt aber ist: Dass Rolex mit Bucherer nun einen wichtigen Absatzkanal der Swatch Group kontrolliert, ist für Nick Hayek ein Problem. Ein notabene erhebliches Problem.
Auch eine knappe Woche nach dem Milliardendeal zwischen dem kinderlosen Patron Jörg Bucherer und Rolex, der mit Abstand wichtigsten Uhrenmarke der Schweiz, ist der Verkauf noch immer das dominierende Thema der Uhren- und Luxusindustrie. Die zahllosen Neuheiten, die Vertreter der Branche diese Woche an den Geneva Watch Days präsentieren, werden von der Debatte über die Folgen der Übernahme gnadenlos in den Schatten gestellt.
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