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Louis Vuitton kauft drei Schweizer Zulieferer auf

Louis Vuitton ist bekannt für Mode und Lederwaren. Doch die grösste Luxusmarke der Welt will auch zu einer echten Uhrenmanufaktur werden.

Marcel Speiser

Marcel Speiser

Ambitionierte Uhrmacherkunst: Die Die Tambour Spin Time Air Quantum von Louis Vuitton.

Ambitionierte Uhrmacherkunst: Die Tambour Spin Time Air Quantum von Louis Vuitton.

ZVG

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Louis Vuitton ist eine Megamarke, die grösste Luxusmarke der Welt mit mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz. In der Horlogerie allerdings ist Louis Vuitton zwar kein Non-Valeur, aber doch ein ziemlich kleiner Fisch. Gerade einmal 130 Millionen Franken setzt Louis Vuitton Watches gemäss den Schätzungen von Morgan Stanley und Luxeconsult um.

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Doch bei solchen Brosamen soll es nicht bleiben. Jedenfalls hat Louis Vuitton die Ambition, zu einer echten Uhrenmanufaktur zu werden. Und das wiederum ist ein klares Zeichen: Wachstum ist angesagt. Wachstum aus eigener Kraft.

Wie das Wirtschaftsmagazin «Bilan» berichtet, hat Louis Vuitton kürzlich drei Zulieferer aufgekauft und ist derzeit dabei, sie in die firmeneigene Fabrique du Temps in Meyrin zu integrieren. Dort laufe, so «Bilan» weiter, gerade ein grösseres Umbauprojekt.

Die Fabrique Du Temps von Louis Vuitton in Meyrin.

Die Fabrique du Temps von Louis Vuitton in Meyrin.

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Die Fabrique Du Temps von Louis Vuitton in Meyrin.

Die Fabrique du Temps von Louis Vuitton in Meyrin.

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Bei den zugekauften Zulieferern handelt es sich um das Unternehmen Art & D aus Carouge, das in der Herstellung von Uhrenkomponenten und im Edelsteinbesatz tätig ist. Dann um den Gehäuse- und Komponentenhersteller H2L aus Gland sowie um Microedge aus Vernier. Microedge ist auf Verzierungen an verschiedenen Teilen der Uhr, insbesondere auf dem Uhrwerk, spezialisiert.

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Diese Übernahmen verschaffen der Marke Louis Vuitton im Uhrengeschäft mehr Unabhängigkeit. Die Marke kann künftig selbst Zifferblätter, Gehäuse und Uhrwerke herstellen sowie die Uhrwerke dekorieren. Der Trend zur Vertikalisierung der Produktion ist dabei nicht neu, hat sich in den letzten Jahren aber akzentuiert.

Microedge-Gründer Frédéric Seure sagt gegenüber «Bilan», dass der Wunsch, das in der Firma vorhandene Know-how zu erhalten, Louis Vuitton dazu bewogen habe, sein Unternehmen zu kaufen. «Ich habe es 2007 mit dem Ziel gegründet, es eines Tages zu verkaufen. In den fünfzehn Jahren haben wir viele Höhen und Tiefen erlebt. Heute läuft das Geschäft gut, in drei Jahren weiss ich es nicht. Ich bin 56 Jahre alt und möchte meinen Mitarbeitern Stabilität bieten», so Seure.

Er wird die Firma, die heute 21 Mitarbeiter beschäftigt und vier weitere Stellen besetzen möchte, weiterhin leiten. Auch nach der Übernahme durch Louis Vuitton wird Microedge andere Kunden beliefern. «Wir sind die Einzigen in Genf, die in diesem Sektor tätig sind, wir arbeiten für alle grossen Marken von Genf über La Chaux-de-Fonds bis nach Neuenburg», sagt Seure.

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