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Lionel a Marca: «Wir sind in erster Linie Handwerker»

Lionel a Marca ist seit zwei Jahren Chef von Breguet. Er erklärt, wie er zur Uhrmacherei kam, welche Visionen er hat und wie er sie erreicht.

Timm Delfs

Lionel a Marca

Lionel a Marca, Chef von Breguet.

ZVG

Herr a Marca, Sie sind seit zwei Jahren Chef von Breguet. Was haben Sie in dieser Zeit erreicht?

Lionel a Marca: In einem Unternehmen ist nichts jemals abgeschlossen. Meine erste Aufgabe bestand darin, unsere Produktionsmethoden zu analysieren und sie zu optimieren. Dies betraf zum einen den Maschinenpark, zum anderen die Organisation der Produktion, die Qualitätssicherung und die Logistik. Meine zweite Aufgabe bestand darin, Breguet wieder sichtbar zu machen und die Marke neu zu positionieren. Die Einführung der Type XX in Paris war Teil dieser Initiative. Wir haben im Bereich der Innovation unglaubliche Arbeit geleistet, die nun besser bekannt gemacht werden muss. Unser kürzlich vorgestelltes Modell Type XX ist in vielerlei Hinsicht eine echte Meisterleistung. Sein Uhrwerk, das Kaliber 728, ist insofern einzigartig auf dem Markt, als es eine Unruhfrequenz von 5 Hz mit einem automatischen Aufzug, einer Gangreserve von 60 Stunden und einem Flyback-Chronographen kombiniert. In den letzten zehn Jahren haben nur wenige Uhrenmarken ein neues Uhrwerk mit integriertem Chronographen vorgestellt. Unser Kaliber ist robust und für eine funktionale Uhr gemacht.

Wie wurde die Type XX vom Publikum aufgenommen?

Die Verkäufe sind sehr gut angelaufen, aber ich kann nicht sagen, welche der beiden Varianten sich besser verkauft. Sie halten sich in etwa die Waage.

Wie sind Sie zur Uhrmacherei gekommen?

Meine Mutter war Regleuse, insofern kam ich sehr schnell mit der Welt der Uhrmacherei in Berührung. Ich besuchte die Uhrmacherschule in Porrentruy (heute EMT) in Vollzeit und bekam anschliessend eine Stelle in einem Montageunternehmen in Le Noirmont, das Uhrwerke für verschiedene Marken zusammenbaute. Nach drei Jahren wechselte ich 1992 zum Uhrwerkhersteller Frédéric Piguet, der heute zur Swatch Group gehört und in die Marke Blancpain integriert ist. Danach wechselte ich kurzzeitig zu einem kleinen Unternehmen in den Freibergen, wo ich für die Produktion verantwortlich war. Schliesslich kam ich zu ETA, wo man Spezialisten für Komplikationen suchte. Dort war ich mit der Homologisierung des Zentraltourbillons von Omega befasst. Danach wechselte ich zum Quality Management der Swatch Group, wo ich verschiedene Aufgaben bei der Einführung von Produktionsprozessen übernahm, bevor ich zu Blancpain kam, wo ich Marc A. Hayek kennenlernte und mich um Produkte, Qualität und die Konstruktion von Uhrwerken kümmerte.

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