Guten Tag,
Ohne die Schweizer Uhrmacher von Concepto wäre der neue Tourbillon von Bugatti ein anderes Automobil.
Marcel Speiser
Cockpit-Instrumente von Concepto: Der Bugatti Tourbillon und sein Schweizer Herz.
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Natürlich ist es bei einem Supersportwagen wie dem neuen Bugatti Tourbillon verwegen, die Instrumententafel im Cockpit als «Herz» zu bezeichnen. Zumal das Automobil in Sachen Leistung, Aerodynamik – und Preis! – alles Bisherige der Edelmarke in den Schatten stellt.
Klar aber ist: Dass der neue Bugatti-Chef Mate Rimac seine automobile Kreation nach der jahrhundertealten Erfindung von Uhrmachermeister Abraham-Louis Breguet benannt hat, zeigt, dass die fast rein mechanischen Instrumente im Cockpit des Tourbillon eben doch dessen Herz, dessen Kern darstellen – und dessen Eigenständigkeit manifestieren.
4,2 Millionen Dollar teuer: Der neue Bugatti Tourbillon.
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Er habe, so Rimac, ein Fahrzeug gestalten wollen, das erstens die mehr als hundertjährige Tradition von Bugatti würdige. Und das zweitens auch noch in hundert Jahren als zeitlose Schönheit gewürdigt werden könne. Deshalb habe er auf schnell veraltenden Display-Schnickschnack verzichtet. Und stattdessen Schweizer Uhrmacher engagiert, um für den Tourbillon mechanische Drehzahl- und Geschwindigkeitsanzeigen zu entwickeln – in bester Haute-Horlogerie-Tradition.
Entwickelt wurden die Bugatti-Instrumente von einem Unternehmen in La Chaux-de-Fonds, das selbst in der Uhrenindustrie nicht jeder kennt. Concepto heisst es, gegründet 2006 von Valérien Jaquet. Er liebt es, im Hintergrund zu arbeiten, sucht das Rampenlicht nicht. Dabei gäbe es einiges, mit dem Jaquet und sein Team angeben könnten.
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So hat Concepto für Bulgari die dünnste mechanische Uhr der Welt entwickelt, die Octo Finissimo Ultra COSC, die nur gerade 1,7 Millimeter dick ist – eine Präzisionsleistung sondergleichen. Und Concepto hat für Jacob & Co. diverse spezielle Uhrwerke entwickelt, unter anderem für deren Uhren, und hier schliesst sich dann ein Kreis – für den Automobilhersteller Bugatti.
Der Tourbillon ist aber nicht nur wegen seiner Instrumente aus dem Jura ein besonderes Auto. Auch sein Basispreis zeigt, dass er nur etwas für wenige aus den Happy Few ist. Gut 4 Millionen Dollar werden fällig. Dafür gibt es dann Leistung ohne Ende. 1800 PS, erzeugt von einem V16-Motor und drei zusätzlichen Elektroantrieben. Zusammen beschleunigen sie den Tourbillon – trotz Batterien und Zusatzmotoren ist er leichter als sein Vorgänger Chiron – von null auf 100 Stundenkilometer in 2 Sekunden. Und mit der Höchstgeschwindigkeit jenseits der 400-Stundenkilometer-Grenze zeigt der Tourbillon, dass er eine gänzlich aussergewöhnliche Maschine ist.
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Eine Maschine mit einem Schweizer Herz.
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