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UBS-Regulierung

Warum die drastischen Vorschläge der Theoretiker dem Finanzplatz schaden

Aus dem Untergang der CS wurden viele Lehren gezogen – viele falsche.

Dirk Schütz

Aymo Brunetti, uni Bern © DRES HUBACHER foto@dreshubacher.ch // 078 757 71 19

Die Wirtschaftsprofessoren Aymo Brunetti (Bern), Hans Gersbach (ETH Zürich) und Yvan Lengwiler (Basel, von hinten).

Symptom

Da sass er also im TV-Interview der Sendung «Eco», etwas jugendlicher als heute, aber durchaus mit der gleichen Bestimmtheit in der Stimme. Ob denn die neuen Regeln weit genug gingen, um eine neuerliche Staatsrettung einer Grossbank zu verhindern? Sie seien «sehr, sehr hart im Vergleich zu dem, was wir vorher hatten», dekretierte der Wirtschaftsprofessor.

Das war im Herbst 2015, Aymo Brunetti war der Kopf einer Arbeitsgruppe, die nach der Rettung der UBS 2008 das neue Regelwerk zur Bankenregulierung in einem zähen Prozess ausgearbeitet hatte. Der Berner Ökonomieprofessor hatte sich damit den Titel des Vaters der «Too big to fail»-Regulierung (TBTF) hart erarbeitet. Ein zentraler Punkt damals: die Erhöhung der Eigenmittelquote, neudeutsch Leverage Ratio, von 3,5 auf 5 Prozent – für 100 Franken Ausleihungen sollten die Banken neu fünf Franken Eigenmittel halten. Das lag damals schon deutlich über den internationalen Standards. Der «Economist» nannte die neuen Schweizer Regeln «schockierend».

 

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Dirk Schütz

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