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FBM Entertainment

Vom Vater zum Sohn

Unterhaltungs-Papst Freddy ­Burger übergibt das Unternehmen seinem Sohn Oliver, bleibt aber noch ein Jahr VR-Präsident.

Dirk Schütz

SchlüsselübergabeFreddy Burger überträgt seine Firma komplett seinem Sohn Oliver.

Schlüsselübergabe: Freddy Burger überträgt seine Firma komplett seinem Sohn Oliver.

Sanjeev Velmurugan / ZVG

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Es ist für den Schweizer Entertainment-Papst eine hochemotionale Angelegenheit: Zum Jahreswechsel übergibt Freddy Burger die Aktien seiner FBM Entertainment komplett an seinen Sohn. Er hatte ihm zuvor schon 49  Prozent übertragen, jetzt erhält Oliver Burger die restlichen Anteile der Firma, deren Aufbau sein Vater vor 55 Jahren in Zürich-Hottingen begann. Oliver Burger ist bereits seit zehn Jahren in der Firma aktiv und «unglaublich stolz, das Lebenswerk meines Vaters fortführen zu können», wie der 37-Jährige betont.

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Wichtigste Standbeine des Unternehmens sind das Theater  11 in Zürich-Oerlikon, das Musical Theater Basel und die Thunerseespiele. Die Veranstaltungen in Thun verantwortete Oliver Burger in den letzten Jahren bereits als Geschäftsführer, genauso wie die Tochterfirma Rent-a-Theater AG.

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Der bald 79-Jährige Freddy Burger wird noch ein Jahr VR-Präsident bleiben, bevor er sich Ende 2025 zu seinem 80. Geburtstag komplett aus dem Geschäft zurückziehen wird. Der Unternehmer: «Für mich ist das der perfekte Übergang.»

Oliver Burger hatte nach seinem Wirtschaftsstudium bereits Interesse an einem Einstieg in die väterliche Firma signalisiert. Der Vater schickte ihn zu einem einjährigen Stage an die Vereinigten Bühnen Wien, wo er alle Abteilungen des Theaterbetriebs durchlief, dann folgte nach der Rückkehr in die Schweiz ein Praktikum bei der Eventfirma Aroma. «Mein Sohn musste unten einsteigen und von morgens um vier Uhr bis in die späten Abendstunden das harte Brot der Eventbranche essen», schreibt Burger in seiner jüngst erschienenen Autobiografie «Liebe, Lust und Leidenschaft». Nach seiner Hochzeit erbat sich Oliver Burger jedoch eine Auszeit, weil er die Welt bereisen wollte, und der Vater erwog sogar einen Plan  B, «schweren Herzens» – den Verkauf der Firma. Doch der Filîus kehrte zurück und übernimmt jetzt voll.

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Freddy Burger (links) beim Start des Musicals «Ich war noch niemals in New York».

Freddy Burger (links) beim Start des Musicals «Ich war noch niemals in New York» im Jahr 2012.

Keystone
Freddy Burger (links) beim Start des Musicals «Ich war noch niemals in New York».

Freddy Burger (links) beim Start des Musicals «Ich war noch niemals in New York» im Jahr 2012.

Keystone

Der Durchbruch gelang Freddy Burger mit der Verpflichtung von Udo Jürgens, dessen Management er 1977 übernahm. Seine Firma wurde international, später brachte Burger mehrere internationale Topshows in die Schweiz wie «The Lion King», «Mamma Mia» oder «We Will Rock You». Insgesamt hat der Multi-Unternehmer in seiner langen Karriere 56  Firmen gegründet oder gekauft. 

Das Kernteam von FBM Entertainment zählt 30  Mitarbeiter, die jetzt allein von Oliver Burger geführt werden – der langjährige CEO Angelo Stamera wird in den Verwaltungsrat wechseln. Bis Ende Jahr ist das Team mit der Umsetzung von «Phantom of the Opera» in Basel sowie «Les Misérables» im Zürcher Hallenstadion beschäftigt. Das Highlight im nächsten Jahr soll die Aufführung des «Glöckners von Notre Dame» an den Thunerseespielen werden. 

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Dirk Schütz

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