Abo
Bankenbeben

Die UBS setzt auf eine Integration des CS-Schweiz-Geschäfts

Die CS geht in der UBS auf. Doch die Fusion wird schwieriger als der letzte Zusammenschluss – und schon damals wurden die Ziele nicht erreicht.

Dirk Schütz

Illustration Markenfriedhofs-Wärter: Die UBS-Lenker Sergio Ermotti (l.) und Colm Kelleher stützen sich auf eine lange ­Übernahmehistorie.

Die UBS-Lenker Sergio Ermotti (links) und Colm Kelleher stützen sich auf eine lange Übernahmehistorie.

Peter M. Hoffmann für BILANZ

Es war eine besondere Persönlichkeit, die den jungen Tessiner umwarb. Zwei Jahre hatte er bei der Citibank in Zürich verbracht, jetzt lockte den 27-Jährigen Ende der achtziger Jahre die aufstrebende Wall-Street-Firma Merrill Lynch. An der Spitze des kleinen Büros an der Mühlebachstrasse im Zürcher Seefeld stand ein Mann, der so extrem wie niemand den Aufstieg und Fall des Schweizer Banking verkörpern sollte: Marcel Ospel.

Am 29. März schritt Sergio Ermotti im UBS-Konferenzgebäude Grünenhof in der Zürcher Innenstadt die gleiche Treppe hinauf, die gut 25 Jahre zuvor sein einstiger Chef am Tag seines grössten Triumphs genommen hatte. Doch das strahlende Lächeln des damals 47-jährigen Ospel fehlte dem 62-jährigen Comeback-CEO. Zwar hatte er die Übernahme der Credit Suisse intern mehrfach detailliert durchgespielt und war von der industriellen Logik überzeugt. Aber bisher war das nur Theorie.

Jetzt schloss sich wirklich der Kreis. Es war der vor drei Jahren verstorbene Ospel, der Ende der neunziger Jahre die Fusion von Bankverein und SBG zur heutigen UBS orchestrierte und damit zum Baumeister der modernen UBS aufgestiegen war. Jetzt ist es Ermotti, der das Werk seines einstigen Chefs mit der Grossübernahme der CS auf die nächste Stufe heben will – ohne den bitteren Absturz Ospels in der Finanzkrise.

Über die Autoren
Dirk Schütz

Dirk Schütz

Dirk Schütz

Werbung