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Nationalbank

SNB-Präsident Jordan spricht von «unangenehmer» Situation und deutet Kurswechsel an

Mächtig wie nie, aber auch gefordert wie nie: Thomas Jordan steht vor der schwierigsten Phase seiner Amtszeit. Kann er die Schweiz vor der grossen Inflation bewahren?

Dirk Schütz

Thomas Jordan

Thomas Jordan ist seit einer Dekade an der Spitze der Nationalbank. 

Paolo Dutto für BILANZ

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SNB-Präsident Thomas Jordan hat gegenüber BILANZ die aktuelle Lage in der Geldpolitik als «unangenehm» bezeichnet: «Wir bewegen uns in eine für die Geldpolitik unangenehme Situation: Die Inflation ist global bereits hoch und steigt in vielen Ländern sogar noch, gleichzeitig schwächt sich die Konjunktur weltweit ab.»

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Jordan deutet einen Kurswechsel an: «Es ist eine neue Situation: Erstmals seit 2008 erleben wir, dass die Geldpolitik in den meisten Währungsräumen in Richtung einer Straffung geht.» Für die nächste geldpolitische Lagebeurteilung vom 22. Juni wolle er die hohen Inflationsraten im Ausland dann auch einbeziehen.

«Die Auswirkungen der global stark gestiegenen Inflation auf die Schweiz werden wir selbstverständlich analysieren und berücksichtigen.» Zur Wahl von Martin Schlegel zum neuen Vizepräsidenten sagt Jordan: «Angesichts der aktuell grossen Herausforderungen für die Geldpolitik ist die Kontinuität sehr wertvoll. Die verbleibenden Mitglieder des Direktoriums wurden angehört und haben die Wahl begrüsst.»

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Schlegel, bislang im erweiterten Direktorium, erhielt entgegen den SNB-Usancen den Vorzug vor Direktoriumsmitglied Andréa Maechler. Zu seinem Gesundheitszustand sagte Jordan: «Ich fühle mich besser denn je, weil ich mehr Sport treibe.» Der 59-Jährige hatte sich letztes Jahr einer Herzoperation unterziehen müssen.

Mehr dazu lesen Sie in der neuen BILANZ 06/22. 

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Dirk Schütz

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